Mit Vorsorge Leben retten!

Pressemitteilung HELIOS Kliniken

Denn Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebs-Neuerkrankungen. Im Interview erklären die beiden Experten, warum Darmkrebsvorsorge Leben rettet und wie man sich im Krankheitsfall schützt. Übrigens: Unter dem Motto Aus Liebe zur Vorsorge hat die Felix-Burda-Stiftung bereits zum 14. Mal den Darmkrebsmonat März ausgerufen.

„Kaum einer Krebsart kann man so leicht vorbeugen wie dem Darmkrebs. Mit rechtzeitiger Früherkennung kann Darmkrebs schon im Frühstadium erkannt und geheilt werden“, informiert Dr. Florian Neumann, leitender Oberarzt der medizinischen Klinik II am HELIOS Klinikum München West. Zusammen mit Dr. Erich Bielesch, Oberarzt und Leiter der Sektion Viszeralchirurgie, koordiniert er das Darmzentrum München West, einem Zusammenschluss zahlreicher (Fach-)Ärzte im Münchner Westen und des HELIOS Klinikum München West, zur Verbesserung der Vorsorge und der Versorgung von Menschen mit Darmkrebserkrankungen. Denn Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebs-Neuerkrankungen. Im Interview erklären die beiden Experten, warum Darmkrebsvorsorge Leben rettet und wie man sich im Krankheitsfall schützt.

Warum ist Darmkrebsvorsorge so wichtig?
Antwort von Dr. Florian Neumann

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebs-Neuerkrankungen, allein in Deutschland sterben jährlich 27.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. Aktuelle Zahlen belegen, dass Darmkrebs kein Einzelschicksal ist, sondern die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Doch Darmkrebs ist kein Schicksal mehr – frühzeitig erkannt kann Darmkrebs in der Vorsorge bis zu 100 Prozent verhindert oder nach Diagnosestellung sogar geheilt werden. Und Vorsorge wirkt: Trotz leicht rückläufiger Teilnahmeraten an der Vorsorgekoloskopie in den letzten Jahren, sinkt die Anzahl der jährlichen Erkrankungen und Sterbefälle. Bei der Überlebensrate liegt Deutschland europaweit vorne. Im Jahr 2004 wurde bei rund 73.000 Männern und Frauen in Deutschland Darmkrebs diagnostiziert. 2010 waren es nur noch 62.420 Fälle. Etwa jede siebte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Darm. Die Prognose für 2014 beläuft sich auf 63.900 Fälle.

Ist Vorsorge überhaupt notwendig, wenn ich keine Beschwerden habe?
Antwort von Dr. Florian Neumann:

Darmkrebs ist tückisch, er verursacht im Frühstadium keinerlei Beschwerden. Und genau das macht ihn aber so gefährlich. Man kann sich gesund fühlen und trotzdem Darmkrebs haben. Nur durch regelmäßige Vorsorge können wir uns davor schützen, an Darmkrebs zu erkranken. Vorsorge heißt, sich ohne Symptome einer Untersuchung zu unterziehen. Sind erst Symptome vorhanden, kann es für eine Heilung schon zu spät sein. Aber: Selbst wenn sich bereits ein Darmkrebs entwickelt hat, können bei einer frühen Diagnose etwa 90% aller Darmkrebspatienten geheilt werden. Daher spielt beim Darmkrebs die Früherkennung eine außerordentlich wichtige Rolle. Übrigens kann Darmkrebs nicht nur durch Vorsorge verhindert werden. Auch Ernährung und Bewegung spielen bei der Krebsprophylaxe eine wichtige Rolle. Das Darmkrebsrisiko kann durch einen gesunden Lebensstil, gesunde Ernährung, Verzicht auf Alkohol und Nikotin sogar um bis zu 27 Prozent gesenkt werden.

Die Darmkrebsvorsorge ist bereits im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen festgeschrieben. Für wen gelten die Leistungen?
Antwort von Dr. Florian Neumann:

Die gefährlichen Vorstufen des Darmkrebses, die Darmpolypen, können im Rahmen der Krebsvorsorge aufgespürt und entfernt werden, bevor sie sich zu Krebs weiterentwickeln. Der Gesetzgeber hat die Möglichkeit von Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen ab dem 55. Lebensjahr geschaffen. Grundsätzlich sollte aber jeder, der einen Darmkrebsfall in seiner Familie hatte, seinen Hausarzt fragen, ob für ihn nicht eine gesonderte Vorsorge gilt. Denn bei einem Fall von Darmkrebs in der Familie verdoppelt bis verdreifacht sich das Risiko aller direkten Verwandten (Eltern, Geschwister, Kinder), ebenfalls an Darmkrebs zu erkranken. Studien belegen eine familiäre Disposition für Darmkrebs. Fast drei von zehn Patienten können eine familiäre Vorgeschichte der Krankheit vorweisen. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist dann stark erhöht. Auch junge Menschen sollten deshalb regelmäßig zur Vorsorge gehen.

Wie läuft die Vorsorgeuntersuchung ab?
Antwort von Dr. Florian Neumann:

Um einen Darmkrebs zu erkennen, stehen dem Gastroenterologen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wobei die Darmspiegelung, die Koloskopie, sicherlich die bekannteste und aussagekräftigste ist und den Goldstandard darstellt. Außerdem bietet die Koloskopie die Möglichkeit, Polypen frühzeitig zu entfernen. Darmpolypen sind zunächst gutartige Wucherungen und Veränderungen der Schleimhaut, die über einen längeren Zeitraum zu bösartigen Tumoren entarten können. Da Polypen keine Beschwerden verursachen, können sie nur durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen erkannt und entfernt werden.

Andere Untersuchungsmethoden zum Nachweis eines Tumors sind die Tastuntersuchung des Rektums, der Okkultbluttest, sowie Röntgenuntersuchungen. Einige Krankenkassen haben in ihren Maßnahmenkatalog auch die Kapselendoskopie aufgenommen: dabei schluckt der Patient eine Pille mit einer integrierten Kamera, die durch den Magen-Darm-Trakt wandert und in regelmäßigen Abständen Bilder macht. Eine Biopsieentnahme zur mikroskopischen Untersuchung ist dabei, wie auch eine Polypenentfernung, allerdings nicht möglich.

Wie bereite ich mich auf die Untersuchung richtig vor?
Antwort von Dr. Florian Neumann:

Je besser die Vorbereitung, desto besser können wir den Darm beurteilen. Moderne Präparate machen die Vorbereitung des Darms, der ja von allen Resten gereinigt werden muss, sehr leicht. Im Gegensatz zu früher müssen heute zur Vorbereitung des Darms nur noch zwei Liter der Spülflüssigkeit getrunken werden. Angereichert mit Zitronen- oder Orangengeschmack, hat sich das Getränk auch geschmacklich verbessert. Die Darmspiegelung selbst wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt und dauert etwa 20 Minuten. Währenddessen liegt der Patient zugedeckt auf einer Liege, auf Wunsch wird eine Kurzschlafspritze oder ein Beruhigungsmittel verabreicht.

Was passiert, wenn ein Tumor festgestellt wird?
Antwort von Dr. Erich Bielesch:

Wird bei der Koloskopie Darmkrebs festgestellt, stehen je nach Stadium der Erkrankung verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die wir einzeln oder in Kombination anwenden. Dazu gehören unter anderem Operation, Strahlen- und Chemotherapie. Vor jeder Therapieentscheidung klären wir den Befund durch weitere Diagnostik der Umgebung mittels Sonografie, CT und ggf. Kernspin ab. Wir schauen z.B. nach, ob der Tumor bereits in weitere Organe wie die Leber gestreut hat, wie groß der Tumor ist und ob die Lymphknoten befallen sind. Für die Behandlung ist es auch entscheidend, ob der Krebs im Dickdarm oder im Mastdarm auftritt; befindet sich der Tumor im Mastdarm, kann es erforderlich sein, vor der Operation eine Bestrahlung und Chemotherapie durchzuführen.

Welche Bedeutung hat das Darmzentrum München West für den Patienten?
Antwort von Dr. Erich Bielesch:

Zur Verbesserung der Vorsorge und der Versorgung von Patienten mit Darmproblemen haben sich zahlreiche Ärzte im Münchner Westen und die Fachärzte unseres Hauses aus verschiedenen Abteilungen zum Darmzentrum zusammengeschlossen. Mit im Team sind Experten der Viszeralchirurgie, der Inneren Medizin, der Onkologie und der Radiologie sowie der Pathologie und der Strahlentherapie. Das Ziel ist, für den Patienten die optimale Therapie zu finden, individuell und ganzheitlich. Einmal in der Woche treffen wir uns und besprechen die Krankheitsgeschichten verschiedener Patienten in der Tumorkonferenz. Das Ergebnis der Konferenz wird hiernach mit dem Patienten besprochen.
Durch die Zusammenarbeit entsteht eine Bündelung des Expertenwissens, die für jeden Patienten die individuell optimale Therapie ermöglicht, zudem können so den Patienten oft lästige weite Wege und unnötige Doppeluntersuchungen erspart werden. Auch Psychoonkologen, Physiotherapeuten und Selbsthilfegruppen sind in das Zentrum eingebunden, da die Diagnose Krebs immer eine große psychische Belastung für Patienten und Angehörige bedeutet.

Zum 14. Mal hat die Felix Burda Stiftung den Monat März wieder als Darmkrebsmonat ausgerufen, um über Darmerkrankungen zu informieren.

Im HELIOS Klinikum München West werden jedes Jahr rund 20.000 Patienten stationär und weitere 26.000 Patienten ambulant von den 950 Mitarbeitern medizinisch versorgt. Die zehn Fachabteilungen verfügen zusammen über 400 Betten. Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 110 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 49 medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, elf Präventionszentren und 15 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. HELIOS versorgt jährlich mehr als 4,2 Millionen Patienten, davon mehr als 1,2 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über mehr als 34.000 Betten und beschäftigt rund 69.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2013 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. Die Klinikgruppe gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:
Simone Rudroff
Tel: +49 (0) 89 8892-2432
Mobil: +49 (0) 176 131 76 563
E-Mail:

si************@he*************.de











 

Medizinische Abkürzungen

Blutwerte und Laborwerte Code Knacker

 

Das Blut ist für einen Arzt ein ganz besonderer Saft, das pflegte schon Mephisto in Goethes Faust zu sagen. Um bei akuten und/oder chronischen Beschwerden eine Diagnose stellen zu können oder einen Krankheitsverlauf beurteilen zu können, liefern dem Arzt/Ärztin neben vielen anderen diagnostischen Untersuchungsmethoden die im Blut enthaltenen Bestandteile besonders wertvolle Informationen.

Für die normalen Blutanalysen wird immer aus der Vene entnommenes Blut verwendet, das mit dem Gerinnungshemmer EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) behandelt wird. Zur Ergänzung oder als einzelne diagnostische Maßnahme kann auch eine Urinuntersuchung erforderlich sein.

  1. mmol/l (Millimol pro Liter) = SI-Einheit mol = Molekulargewicht.
  2. U = Units[/b] (Maßzahl für die Enzymaktivität)
  3. IU = International Units, gleichzusetzen mit IE = Internationale Einheiten
  4. dl = Deziliter (1 zehntel Liter = 100 cm3)
  5. ml = Milliliter (1 tausendstel Liter = 1 cm3)
  6. µl = Mikroliter (1 millionstel Liter = 1 mm3)
  7. fl = Femtoliter (1 billiardstel Liter = 1µm3)
  8. ng = Nanogramm (1 milliardstel Gramm = 10-9)
  9. pg = Pikogramm (1 billionstel Gramm = 10-12)
  10. fl = Femtoliter (1 billiardstel Liter = 10-15)
  11. ♂ = Symbol für männlich;
  12. ♀ = Symbol für weiblich

Hier könnte ihr eure Werte entschlüsseln —> *klick mich

Wichtig: Die dort zur Verfügung gestellten Informationen dienen ausschließlich dazu, eure bereits bestehende Arzt-Patienten-Beziehung zu unterstützen, aber keinesfalls zu ersetzen. Sofern sich Inhalte auf medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen beziehen oder verweisen, dienen sie nur als Unterstützung. Die persönliche Beratung durch einen Arzt, durch qualifiziertes Pflegepersonal (Stomatherapeut) für eine Untersuchung oder einer Diagnoseerstellung hat immer Vorrang! Daher wird eine Haftung bei Missachtung und die dadurch entstehende Schäden ausgeschlossen.

Gesundheitswochen der Braunschweiger-Zeitung

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Die Serie GESUNDHEITS WOCHEN Magen/Darm

Erscheinen am Donnerstag, 21. Mai 2015│braunschweiger-zeitung.de│Nr.116│70 Jahrgang und nachzulesen hier—> https://www.braunschweiger-zeitung.de/verbraucher/article151879313/Leben-ohne-Dickdarm.html
An seinem 34. Geburtstag feierte Carsten Gebhardt ein bedeutungsvolles Fest. 34 Jahre, noch am Leben, offenbar bei bester Gesundheit, nicht mit 33 gestorben wie seine Mutter. Darmkrebs hatte sie, Gebhardt verlor sie als Elfjähriger, und nach diesem Schicksalsschlag hatte er sich geschworen: Wenn ich älter werde als meine Mutter, dann mache ich eine Sause. Die Feier war ausgelassen und Gebhardt voller Zuversicht. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er nicht, dass auch er an Darmkrebs erkranken würde, bereits fünf Jahre später bekam er die erschütternde Diagnose. Erblich bedingter Krebs, der Dickdarm voller Polypen und Karzinome, in einer langwierigen OP musste dieser komplett entfernt werden.
„Die Diagnose riss mir damals den Boden unter den Füßen weg“, sagt der 43-Jährige heute. Vorwürfe, die Vorsorgeuntersuchungen nur zum Teil wahrgenommen zu haben, und Bilder seiner leidenden Mutter quälten ihn. Doch auch Hoffnung machte sich breit: Die Ärzte seien zuversichtlich, dem Krebs durch die OP den Garaus gemacht zu haben, und das Stoma könne ein halbes Jahr danach zurückverlegt werden. Stoma – dieser künstliche Darmausgang, der die Ausscheidungen in einen Beutel leitet, da der Stuhl nicht mehr auf natürlichem Wege ausgeschieden werden kann. Der Ausgang in der Bauchwand mit dem Beutel war für Carsten Gebhardt zwar gewöhnungsbedürftig, aber kein allzu großes Problem. „Ich wusste ja, dass ich ihn bald loswerden und dann wieder normal zur Toilette gehen würde.“ Doch die Rückverlegung entpuppte sich als Problem. Der Braunschweiger konnte anschließend kein Essen bei sich behalten, permanente Krämpfe quälten ihn – fünf Tage später musste das Stoma wieder angelegt werden. „Die Tage waren die Hölle. Ich wollte nur noch mein Leben zurück, das Stoma war für mich quasi Lebensretter.“
Seitdem lebt der 43-Jährige mit Hautschutzring, Basisplatte und Beutel am Bauch. Nach vier Tagen wird alles ausgetauscht, der Beutel jeden Tag gewechselt, bis zu zehn Minuten nimmt das in Anspruch. Zehn Minuten für ein einigermaßen normales Leben. Einige Einschränkungen gibt es, etwa bei der Ernährung. Eine Pilzpfanne kann er nicht mehr hemmungslos essen, dann bekommt er Verdauungsprobleme. Zu schwer heben darf er ebenfalls nicht mehr. Ansonsten: Duschen geht, Rad fahren auch, sogar Schwimmen ist möglich. Dann mit Gurt um den Bauch.
Ein Problem ist die Arbeit. Den Job als Glas- und Gebäudereiniger kann er wegen des Hebens nicht mehr ausüben, und so muss er sich gelegentlich Bewerbungsgesprächen stellen. Eine echte Hürde: „Ich muss mich immer wegen meines Stomas rechtfertigen, ich hasse das. Das ist diskriminierend.“ Ein Jobangebot gab es bisher keines, aktuell leben er und seine Frau vom Arbeitslosengeld. Das Stoma ist laut Gebhardt noch immer ein Tabuthema in der Gesellschaft. Selbst sein ehemals bester Freund hat sich nach Bekanntwerden der Erkrankung von ihm abgewandt. Damit diese aus der „Ekelecke“ herauskommt, und um anderen Betroffenen Halt zu geben, hat Gebhardt eine Selbsthilfegruppe gegründet. Weil er Gleichgesinnten zeigen möchte, dass das Leben mit Stoma zwar Einschränkungen mit sich bringt, aber dennoch lebenswert ist.

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Stoma-Selbsthilfe Braunschweig „die Kängurufreunde“——> http://www.stoma-selbsthilfe-bs.de

Carsten Gebhardt aus Braunschweig ist Stoma-Patient.
Foto: Iris Antelmann
*Bildquelle

Krebsinformationstag im Nov.2015

SHG Stoma~Selbsthilfe Braunschweig

 

Zusammenfassung, über den niedersächsischen Krebsinformationstag, vom 07. November2015 in Braunschweig

 

Hallo zusammen,

Vorweg möchte ich mich erst mal entschuldigen, dass es diese Zusammenfassung erst verspätet kommt „Tut mir Leid“, aber man hat auch ein Leben neben dem Internet, den Social-Media-Plattformen, sollte nicht wieder vorkommen, mit einer verspäteten Veröffentlichung. Tja, was soll ich sagen, vorweg erst herzlichen Dank an Herrn Christoph Hambrügge und seine Frau, sowie alle seinen Helfern/-innen für eine sehr gelungene Veranstaltung, und dass wir an dieser als Aussteller mit dabei sein durften. Der Tag fing eigentlich wie jeder andere auch an, es war nass, kalt und regnerisch, mit ein paar Sonnenstrahlen zum Schluss. Gut, der Regen und die Kälte hat uns in der Stadthalle nicht gestört, aber man musste ja alles trockenen Fußes erst mal zum Auto, und dann in die Räumlichkeiten der Stadthalle bekommen. Wir trafen gegen 08:00 Uhr ein, und trafen auf eine befreundete andere Selbsthilfegruppe, der Frauen-Selbsthilfe nach Krebs Region Braunschweig. Da wir uns ja schon von anderen Veranstaltungen kannten, freuten meine Frau und ich auf ein Wiedersehen, mit der Gruppenleitung und einigen Mitgliedern der SHG. Nach einer gefühlten Ewigkeit, es waren glaube ich, nur 15 Minuten, ging es dann mit dem Lastenaufzug hoch in die erste Etage, wo wir unseren Standplatz hatten.

Der Aufbau verlief ruhig und zügig, es war auch Zeit für einen Kaffee und eine Scheibe Brot, und es ging man zum ersten Mal herum und guckte, wer noch so alles dabei ist, den man kannte. So machten meine Frau und ich uns auf den Weg, um uns alles in Ruhe, und vor dem Sturm anzuschauen. Einige Aussteller kannten wir auch, nur durch Schriftverkehr, so bei der niedersächsischen Krebsgesellschaft, und andere kannten wir auch persönlich, so z.B. den Verein der Krebsnachsorge e.V., den GPV, ein Homecare, Unternehmen aus Hannover, die Frauen Selbsthilfe nach Krebs Region und Braunschweig und die Veranstalter des Informationstages, den Herrn Hambrügge und seine Frau.

Es waren noch viele weitere Aussteller dabei, die jetzt alle mitzunennen, würde hier den Rahmen sprengen. Ich war überrascht, wie groß es war, vor allem das Programm von Anfang bis Ende ging es zur Sache, angefangen mit der Begrüßung und Eröffnung durch Frau Dr. Burmester und einem sehr guten Vortrag, und auch sehr authentischen Bericht, der Schauspielerin Kathrin Spielvogel, mit dem Titel „Therapie überstanden – und was nun?“. So ging es, mit kleinen Unterbrechungen, mit Fachvorträgen über neue Behandlungsstrategien und Therapiemöglichkeiten in der Tumorbehandlung. Es gab Vorträge über Brustkrebs, zu Tumoren im Verdauungstrakt (Darm/- Magenkrebs), Kopf- und Hals-Tumoren, über urologische Tumoren, also Hoden/- Prostata/- und Blasenkrebs, Lungenkrebs und dem Unterleibskrebs der Frau. Also ein breites Spektrum wurde abgedeckt, es wurde aber auch über die Zeit nach der Tumor-OP, also über den Weg zurück ins Leben referiert, und da ist mir ein Thema in Erinnerung geblieben, und zwar „Welchen Nutzen haben Selbsthilfegruppen?“ Leider konnte ich diesen Vortrag nicht besuchen, da unser Stand regelrecht überrannt wurde, und ich wollte meine Frau nicht allein damit lassen.

Wenn die Pause zu Ende war, und die Besucher/-innen sich in die jeweiligen Säle begaben, kehrte auch wenig Ruhe ein, und man konnte sich mit anderen Ausstellern unterhalten, und neue Verbindungen knüpfen, sich austauschen. Wir hatten auch eine kleine Schale mit Eiskonfekt auf unserem Tisch angeboten, und schnell stellte sich das als kleine Falle heraus, denn diese Schale schreite förmlich „esst mich“  und führte manches Mal zu kuriosen Situationen. Die Zeit verging auch wieder ziemlich schnell, und so fingen alle auf die Minute, genau um 15:30 Uhr an, mit dem Standabbau. Für mich war der Tag und die Veranstaltung, eine sehr Interessante, weil viele wichtige Themen wie Therapiemöglichkeiten, Behandlungsstrategien angesprochen wurden, und es auch nochmal betont wurde, wie wichtig gerade auch die Darmkrebsvorsorge ist, und sie überhaupt nicht weh tut, als auch über das Leben mit der Erkrankung, und wie geht es weiter, gesprochen wurde. Hierzu fand auch ein Vortrag statt, der gut besucht war, dieser hatte den schönen Namen: Let’s Talk about Sex? (Gab es da nicht auch mal ein Lied zu? Glaube, es war von Salt´N´Pepper und von Werner Wichtig in veralberter Form gesungen). Daher freue ich mich schon, auf den nächsten Krebsinformationstag in Braunschweig, dieser wird erst in 2 Jahren wieder zu Gast in der Stadthalle sein, und ich hoffe, dann ist er genauso gut besucht, und hat ähnlich gute Themen, Vorträge rund ums Thema Krebs und wie lebt es sich damit.

Viele liebe Grüße, das Team der Stoma-Selbsthilfe Braunschweig

Bildrechte und Copyright© liegen ausschließlich bei der Stoma~Selbsthilfe Braunschweig.

6. Niedersächsischen Wundtag 2015

SHG Stoma~Selbsthilfe Braunschweig

Eine Zusammenfassung, über den 6. Niedersächsischen Wundtag vom 14. Okt. 2015.

Immer noch ein wenig geschafft und beeindruckt, von gestern. Das am 1. Coloplast-Stoma-Forum, zum Welt-Stoma-Tag am 03. Okt. und ich wäre begeistert gewesen. Denn genau so, wie gestern, sollte eigentlich jede Veranstaltung ablaufen, mit vielen Teilnehmern, vielen Ausstellern, und einer Themenvielfalt, kurz um, es wurde was geboten. Gut, nun handelte es sich gestern um eine Veranstaltung für Stomatherapeuten/innen, Pflegefachkräften etc.

Als wir ankamen, es war gegen 11:00 Uhr, begannen wir mit dem Aufbau, dieser war zügig abgeschlossen, und so hatten wir Zeit, und schauten uns um, wer noch alles dabei ist. Es waren zwei Homecarer dabei, zum einen die GPV aus Hannover, und Noma-Med aus Harsum, so fanden wir auch den Hersteller Eakin, ConvaTec, B.Braun Melsung, sowie 3M und Fresenius Kabi Deutschland GmbH (beide Firmen dürften viele kennen, sie stellen die Cavilon Applikatoren (auch Lolly’s genannt) her.) Insgesamt waren es 18 Aussteller, und wir als einzige Selbsthilfegruppe.

Schnell verging die Zeit, und der Wundtag wurde durch Herrn René Schwartz, Wundexperte ICW am Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH um 13:00 Uhr eröffnet. So kehrte erst mal Ruhe ein, und die Aussteller besuchten sich gegenseitig, um sich auszutauschen, neue Netzwerke zu knüpfen. Gegen 14:30 Uhr war es mit der Ruhe wieder vorbei, denn die erste Pause stand an. Schnell war der Raum, wo wir unseren Stand hatten, überlaufen. Man wurde quasi überrannt, es fanden viele informative Gespräche statt, über das warum, wieso, weshalb es uns gibt. Wann und wo wir uns treffen, und wer alles zu den Gruppentreffen kommen kann. Nach einer halben Stunde war es dann auch wieder vorbei, und die Pflegeexperten gingen zurück in den Vortragsaal. Diesmal waren auch wir dabei (wir, das waren Timo, Moni und ich), denn es folgte ein Vortrag von Prof. Dr.Dr. hc G. Schumacher über das Stoma. Es war ein sehr eindrucksvoller Vortrag. Es wurde nicht so staubtrocken vorgetragen, wie man es gewohnt ist, sondern an einigen Stellen konnte man auch kräftig lachen. Für mich war dieser Vortrag dadurch erfrischend, locker, flockig, und ich konnte nicht mal einschlafen, so interessant war er.

Der Vortrag war vorbei, man dachte noch, die Veranstaltung läuft weiter, also die Ausstellung, da war ich überrascht, wie schnell alle 18 Aussteller ihre Stände abgebaut hatten, und es so aussah, als ob nie etwas gewesen ist. Der Wundtag wurde um 18:00 mit einer Abschlussrede durch Herrn René Schwartz, Wundexperte ICW, dann offiziell beendet und man verabschiedete sich, zum Wiedersehen am 7. Nds.-Wundtag im nächsten Jahr.

Mein persönliches Fazit ist: Das hat mir sehr gut gefallen, interessante Aussteller, viele noch interessantere Themen. Es wurde bzw. war nie langweilig und verstaubt. Das Wichtigste, man hatte die richtigen Leute um sich, eben die Stomatherapeuten/innen, Pflegeexperten, und man hatte so einen 1:1 Erfahrungsaustausch, und konnte neue Kontakte für die Zukunft knüpfen. Ich freue mich schon auf den nächsten Nds.- Wundtag, nächstes Jahr, am 19. Oktober, wo wir wieder mit dabei sind.

Bilder zur Veranstaltung findet ihr *hier

Diagnoseschlüssel entschlüsseln

Ihr habt auf der Webseite der Techniker-Krankenkasse die Möglichkeit den Diagnoseschlüssel zu entschlüsseln und so aus einer unklaren Zahlenbuchstabenkombi, euch eine klar und verständliche Bedeutung der einzelnen Schlüssel anzeigen zu lassen.
SHG Stoma~Selbsthilfe Braunschweig
Beispiel: Ich habe auf eine meiner Verordnung das hier stehen: E78.1 Nun habe ich diesen Schlüssel in das Tool eingegeben und bekam eine vollständige Beschreibung des Diagnoseschlüssels angezeigt: ICD-Details Code: E78.1 allgemeine Informationen Kategorie Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten Gruppe Stoffwechselstörungen Untergruppe Störungen des Lipoproteinstoffwechsels und sonstige Lipödemen (Störung des Fettstoffwechsels bzw. sonstige Erhöhung der Blutfettwerte) Beschreibung zu E78. Reine Hypertriglyzeridämie Sicherheit, gesicherte Diagnose ICD-Diagnoseauskunft. Die Abkürzung ICD steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat diese Klassifikation erstellt. Euer behandelnder Arzt verschlüsselt entsprechend die Diagnose zum Beispiel auf eurer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die Ihr bei eurer Krankenkasse vorlegt. Ihr habt *hier die Möglichkeit —> https://www.tk.de/service/app/2002918/icdauskunft/icdauskunft.app, euch den vollständigen Diagnosetext anzeigen zu lassen.
Ich weise aber daraufhin das daß hier Sofern sich Inhalte auf medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen beziehen oder verweisen, dienen sie nur als Unterstützung. Die persönliche Beratung durch einen Arzt,durch qualifiziertes Pflegepersonal (Stomatherapeut) für eine Untersuchung oder einer Diagnoseerstellung hat immer Vorrang!

Medizinische Abkürzungen für alle erfassten Krankheiten ICD-10: Die medizinischen Diagnosen werden in Deutschland nach dem ICD (International Classification of Diseases) verschlüsselt. Seit 2005 werden auch die Krankenhäuser nach Diagnosen bezahlt. Hierzu wird die ICD-Hauptdiagnose einer bestimmten DRG (Diagnosegruppierung) zugeteilt und mithilfe der restlichen ICD-Diagnosen eine Fallschwere berechnet. Da die Diagnosenummern und deren Kurzerklärung für den Laien meist unverständlich ist, hier könnt Ihr Euch—>http://www.med-serv.de/medizin-icd.htmleine ausführlicher Erklärung dazu anzeigen lassen.

Ich weise daraufhin das daß hier Sofern sich Inhalte auf medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen beziehen oder verweisen, dienen sie nur als Unterstützung. Die persönliche Beratung durch einen Arzt,durch qualifiziertes Pflegepersonal (Stomatherapeut) für eine Untersuchung oder einer Diagnoseerstellung hat immer Vorrang!

Wanderausstellung im HEH

… der Nds-Krebsgesellschaft

SHG Stoma~Selbsthilfe Braunschweig

 

Wanderausstellung der Nds-Krebsgesellschaft in Braunschweig im HEH am 04. März 2015

Eine Zusammenfassung der Eröffnung der Wanderausstellung der niedersächsischen Krebsgesellschaft am 04/März, die zum ersten Mal zu Gast im Herzogin Elisabeth Hospital in Braunschweig war. Mit einem Vorwort von mir zum Thema Darmkrebsvorsorge-Untersuchung, da es sich ja um den Darmkrebsmonat März handelt. Diese Meinung muss keiner teilen, aber ich finde am kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, auch wenn es sich nicht um den jährlich stattfindenden Darmkrebsmonat handelt. Wie wichtig die Krebsvorsorge generell ist, und Männer sich trauen sollten, sich in den Hintern gucken zu lassen.

Die Wanderausstellung der niedersächsischen Krebsgesellschaft ist in Braunschweig, im Foyer des Krankenhaus HEH in Melverode zu besuchen. Diese Ausstellung ist seit dem 04/März bis einschließlich 18/ März zu dort zu Gast und behandelt das Thema Krebsfrüherkennung. Da wir uns ja im Monat März befinden, und dieser, wie letztes Jahr auch, wieder ein Darmkrebsmonat ist, komme ich nicht umhin, alle darauf hinzuweisen, wie wichtig gerade die Darmkrebsvorsorge-Untersuchung ist. Dieser Aufruf gilt insbesondere den Herren der Schöpfung, weil die Männer meinen“ Nein, ich brauche das nicht, das betrifft mich nicht, und daher kümmert es mich nicht“ Ich sage euch nur eins, geht hin, und seid ein Mann, denn echte Männer gehen zur Darmkrebsvorsorge-, Untersuchung, denn nur Memmen bleiben zu Hause, und ihr wollt doch auch Morgen noch ein echter Mann sein, also seid endlich Mann und geht dahin. Denn die Untersuchung dauert nicht lange, und tut nicht mal weh, sondern kann unter Umständen Leben retten, weil nur dadurch frühzeitig eine Darmkrebserkrankung erkannt, und behandelt werden kann.
Am 04/März wurde gegen 12:00 Uhr die Wanderausstellung durch Herrn Pfeil eröffnet. Alle Anwesenden wurden durch die Pressesprecherin des HEH begrüßt, und einige wurden namentlich aufgerufen, darunter waren z. B., die Frauenselbsthilfe nach Krebs, vertreten durch Fr. Lauer, die Prostata Selbsthilfe Braunschweig, vertreten durch Hr. Schaller. Alle jetzt hier auch nochmal zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen, aber neben diesen beiden SHG´s waren der Verein der Krebsnachsorge e.V. Braunschweig dabei, der Verein der Kehlkopflosen e.V. aus Braunschweig, sowie meine Wenigkeit mit der Stoma-Selbsthilfe Braunschweig, sollte ich jemanden vergessen haben bitte ich um Verzeihung.
Nach einer kurzen Vorstellung des HEH, und dem Hinweis darauf, dass das Darmkrebszentrum am HEH in der Zertifizierungsphase zum Darmkrebszentrum steht, wurde das Wort an Herrn Pfeil übergeben. Dieser begrüßte auch erstmal alle Anwesende sehr herzlich, und betonte im weiteren Verlauf, dass die Wanderausstellung zum ersten Mal in Braunschweig zu sehen ist, und sie in Niedersachsen schon in vielen Städten zu Gast war. Er machte in seiner Rede auch deutlich, wie wichtig die Krebsfrüherkennung ist, und das auch die Vereine, sowie Selbsthilfegruppe ein wichtiger Pfeiler darstellt, denn dort können sich Betroffene, Angehörige, untereinander austauschen und das sei daher mit einer der wichtigen Anlaufstellen für die Zeit, nach und vor der Erkrankung. Krebs ist ein sehr wichtiges Thema, denn es kann jeden treffen. Genauso wichtig ist die Aufarbeitung nach der Krebsbehandlung, die Arbeit in den SHG’s und Vereinen, den psychischen Teil, mit der Situation umzugehen. Nachdem alle Anwesenden SHG’s, Vereine und Verbände ihr Informationsmaterial auslegen durften, fand noch eine allgemeine Unterhaltung unter den einzelnen Anwesenden statt. So verließen wir, die Ausstellung nach gut 3 Std. wieder, mit einem guten Gefühl :-), denn es war der erste öffentliche Auftritt der SHG 😀

Ausstellung zur Krebsfrüherkennung

….. im Herzogin Elisabeth Hospital

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Bildquelle: © regionalheute.de Artikel Foto

Braunschweig, 04.03.2015:

Die niedersächsische Krebsgesellschaft eröffnete am 04. März 2015 um 12.00 Uhr im Herzogin Elisabeth Hospital in Braunschweig die Ausstellung zum Thema Krebs. Krebs ist eine Krankheit, der sich Menschen gerne entziehen, solange sie nicht selbst betroffen sind. Die Wanderausstellung verdeutlichte durch umfangreiche Informationen zur Krebsfrüherkennung, dass Krebs kein unabänderliches Schicksal ist. Die Ausstellung konnte bis einschließlich 18. März 2015 im Eingangsbereich des HEH besichtigt werden.


Artikel auf regionalheute.de———->https://regionalheute.de/braunschweig/ausstellung-zur-krebsfrueherkennung-im-herzogin-elisabeth-hospital/

Personen auf dem Bild von links nach rechts:
J.Siegmund, Verein Krebsnachsorge e. V. / BS; H. Zupp, Sozialdienst HEH; R.Schalla, Prostatakrebs-Gruppe BS; Dr. H. Köhler, Chefarzt der chirurgischen Klinik HEH; H. Cavar, Pflegedienstleiterin HEH; Dr. F. Oettel, Leiter des Darmkrebszentrums und Chefarzt der chirurgischen Klinik HEH; L. Lauer, Frauenselbsthilfe nach Krebs-Gruppe; C.Pfeil, Nds. Krebsgesellschaft e.V.; C. Gebhardt, Stoma-Selbsthilfe Braunschweig; W.Behring, Dt“ILCO“, H.-D. Müller, Kehlkopf operierte Gruppe; BS; V.v. Manowski, Gf, HEH

Was tun, wenn die Krankenkasse nicht alle Kosten übernimmt?

SHG Stoma~Selbsthilfe Braunschweig

Was könnt ihr tun?
Kosten über benötigte Stomaartikel werden von einer Krankenkasse übernommen, nur welche Produkte sind notwendig und welche nicht? Dies klar zu regeln, hat der Spitzenverband der Krankenkassen nach gesetzlichen Vorgaben ein Hilfsmittelverzeichnis erstellt. In diesem Verzeichnis sind die meisten erstattungsfähigen Hilfsmittel zur Stomaversorgung aufgeführt. Selbst wenn ein Produkt keine Hilfsmittelnummer hat, kann es von eurem Arzt/Ärztin verordnet werden.

Darin befinden sich die Hilfsmittel zur Stomaversorgung, die erstattungsfähig sind, aufgelistet. Sollte ein Produkt keine Hilfsmittelnummer haben, selbst dann kann es von einem bzw. durch euren Hausarzt über eine Verordnung verordnet werden. Dazu dient den Krankenkassen als Orientierungshilfe, die Mengenempfehlung des MDK, was für wie viele Hautschutzplatten, Basisplatten, Beutel und Hautschutzringe etc. an Kosten pro Monat erstattet werden. Der MDK hat den monatlichen Verbrauch eines Muster-Stomaträger, den es natürlich nicht gibt, ermittelt. Was ist aber, wenn zusätzliche Stomaartikel benötigt werden, oder wenn die Krankenkasse, die von eurem Hausarzt ausgestellt Verordnung ablehnt, mit der Begründung euer Verbrauch sei zu hoch, im Monat?

Eines ist schonmal sicher, dieses ominösen Muster-Stomaträger gibt es in der Wirklichkeit nicht. Denn wie jeder Mensch anders ist, ist auch ein Stoma anders. Nicht jedes Stoma konnte auch so operiert werden, dass es sich einwandfrei versorgen lässt. Es wird immer Beutelträger geben, bei denen das Stoma an einer ungünstigen Stelle, z.B. in einer Hautfalte angelegt wurde. Oder es kommt zu Hautirritationen, das Stoma zieht sich zurück und macht dadurch eine spezielle Stomaversorgung notwendig. Werden dann von der Kasse diese zusätzlichen notwendigen Kosten abgelehnt, kann dann euer Hausarzt das schriftlich begründen, warum diese Stomaprodukte benötigt werden. Diese Begründung muss eurer Krankenkasse vorgelegt werden, damit sie dann die Kosten auch vollständig übernehmen kann.

[ddownload id=“293″ style=“button“ button=“blue“ text=“Ärztliche Bescheinigung zur Vorlage bei der Krankenkasse“]

Wie ist die Hilfsmittel- Versorgung geregelt?

Wie ist die Hilfsmittel-, Versorgung geregelt und worauf haben wir Stomaträger Anspruch?
 

Bild: Matthias Preisinger/ pixelio.de
 

 

Erstattung der gesetzlichen Krankenkassen von Stoma-Artikeln

Ganz gleich, ob nun eine ein-/ zweiteilige Stomaversorgung, Basisplatten, Beutel, Ringe/Pasten und anderes Zubehör, es handelt sich dabei immer „zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel“ auf die ein Anspruch nach (§33 SGB V) als Sachleistung besteht. Als Sachleistung heißt im Fall für uns Stomaträger, dass wir keine Rechnung über die an uns gelieferten Hilfsmittel erhalten. Der Leistungserbringer, also das Homecare, Unternehmen bzw. das Sanitätshaus, liefert uns im Auftrag der Krankenkassen, und rechnet auch mit diesen direkt ab. Denn die von uns benötigten Hilfsmittel werden von der Krankenkasse direkt bezahlt. Das Einzige, was wir zahlen müssen, ist die gesetzlich vorgeschriebene Zuzahlung von 10 € im Monat, wer von der Zuzahlung befreit ist, zahlt nichts.

Zurzeit gibt es zwei Möglichkeiten, mit der Stoma-Hilfsmittel Versorgung, die zulasten der gesetzlichen Krankenkassen üblich sind:

Eine Auslieferung mit einer ärztlichen Verordnung, mit Abrechnung zu Festbeträgen. Heißt, jede Basisplatte, jeder Beutel, Ring etc. hat einen festen Betrag, und allen Leistungserbringern wird der gleiche Festpreis erstattet. Das war vor 2010 gängige Praxis, und heute nur eher ein Sonderfall.

In den letzten Jahren haben fast alle der 118 gesetzlichen Krankenkassen Pauschalverträge ausgehandelt, dabei wird auf Basis von Durchschnittswerten (Mengen) errechnet, was ein „Muster-Patient oder Standard-Patient“, der einen Betrag von XYZ …. EUR/ Monat kostet. Diese Pauschalen können unterschiedlich hoch ausfallen, abhängig vom Verhandlungsgeschick der Partner, hinzu kommt der regionale Wettbewerb, liegen diese zurzeit im Durchschnitt bei knapp 200 €. Die Kassen erstatten also dem Versorger pro Stomaträger die monatlichen Pauschalen.

Eine andere Möglichkeit ist, die Versorgung, sowie Abrechnung über Monatspauschalen, deren Höhe aber, über eine vorherige Ausschreibung festgelegt wurde. Dadurch wird die Versorgung an den Leistungserbringer exklusiv vergeben, der die niedrigste Pauschale angeboten hat. Im Inkontinenz-Bereich ist diese Art von Ausschreibungen schon länger Praxis. Das führte aber zu deutlich niedrigeren Monatspauschalen, so wie zu erheblichen Einschränkungen in der Qualität der Hilfsmittel, und zu noch deutlicheren Einschränkungen im Service. Aktuell hat die KKH im April dieses Jahres beschlossen, dies auch für bei ihren versicherten Stomaträger/-innen anzuwenden, und danach zu versorgen.

Wahlrecht der Hilfsmittel

Unser Hausarzt stellt uns eine Hilfsmittel-, Verordnung aus, die wir bei unserem Homecare oder Sanitätshaus einreichen können. Welche Stoma-Versorgungsartikel letztlich dann geliefert werden, entscheiden wir alleine, oder gemeinsam, mit unserem Homecare, oder Sanitätshaus. Wir haben dabei einen Anspruch auf ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Hilfsmittel-, Versorgung nach (§12 (1) SGB V), somit auch einen Anspruch auf genau die Stoma-Artikel, die wir tatsächlich für unsere ganz individuelle Stomaversorgung benötigen. Weder die Krankenkassen, noch der MDK, und schon gar nicht der Versorger, können uns eine spezielle Marke, noch spezielles Produkt, vorschreiben. Der Anspruch auf eine individuelle, ausgesuchte Hilfsmittel-, Verordnung wurde schon mehrfach durch das Bundessozialgericht so bestätigt.

„Wirtschaftliche Aufzahlung“ und Mengenempfehlungen

Was tatsächlich an Stoma-Artikeln benötigt wird, hängt immer von der individuellen Situation ab. Die Monatspauschalen, werden anhand von Durchschnittsmengen, im Auftrag der Krankenkassen durch den MDK ermittelt. Damit wird der Bedarf des „Muster-Patienten“ festgestellt, und dient auch als Grundlage, für die Preiskalkulation der Leistungserbringer (Homecare und Sanitätshäuser). Bei einem höheren Verbrauch, darf kein Aufschlag erhoben werden, denn für einen niedrigeren Bedarf, gibt es ja schließlich auch keinen Rabatt. Diese sogenannten „wirtschaftlichen Aufzahlungen“ für Stoma-Artikel, im Rahmen der Hilfsmittel-, Versorgung, sind nicht erlaubt.

Die Wahl des Homecare, Unternehmens und Sanitätshaus

Eine Versorgung mit Artikeln zur Stoma Versorgung, ist grundsätzlich nur über/ durch die Vertragspartner der Krankenkassen möglich. Es werden vor allem mit Sanitätshäusern und Homecare, Unternehmen Verträge abgeschlossen. Auskunft über die Vertragspartner, bekommt man über die Krankenkasse. Unter allen Vertragspartnern, können wir unseren Versorger, (also Leistungserbringer) frei wählen. Selbst, wenn keiner der Vertragspartner in direkter Nähe unseres Wohnorts beheimatet ist, ist das auch kein Problem. Denn die Stoma-Artikel müssen ja nicht abgeholt werden, sondern werden nach dem sogenannten Sachleistungsprinzip frei Haus geliefert.

Was kann man tun, wenn es zu Problemen kommt?

Behauptet, beispielsweise euer Versorger, es sei eine bestimmte Menge, oder ein bestimmtes Produkt/ Marke, es könne oder dürfte nicht geliefert werden, weil …[…/]: einfach an eure Kasse wenden, und den Versorger wechseln

Auch wenn wir Stomaträger unsere Stomaversorgung im Sanitätshaus abholen, oder auch nach Hause geliefert bekommen, so sind wir im eigentlichen Sinn keine Kunden der Leistungserbringer. Denn wir sind Kunden unserer Krankenkasse. Funktioniert also die Versorgung durch den Leistungserbringer nicht ausreichend, ist unsere Krankenkasse der richtige Ansprechpartner, für Beschwerden.

Liegt unser individuelle Versorgungsbedarf erheblich über dem Durchschnitt des „Muster-Patienten“, und verlangt euer Leistungserbringer eine zusätzliche Zuzahlung (auch wirtschaftliche Aufzahlung genannt), oder er will die benötigte Stückzahl nicht liefern? Reicht es aus, wenn ihr eine ärztliche Bescheinigung mit einer entsprechender Begründung bei eurer Kasse vorlegt.

Es wird aber auch den ein oder anderen Fall geben, bei dem eine Änderung trotz allem ansteht, sei es nur, weil das „alte Modell“ (Stomaversorgung) nicht mehr hergestellt wird, oder etwa, wenn eine „Überversorgung“ vorliegt. Beispielsweise, wer bei einer Ileostomie bisher geschlossene Beutel verwendet hat, kann mit Ausstreifbeuteln ebenso gut, aber deutlich kostengünstiger versorgt werden.

Was ist aber, wenn ein Leistungserbringer nicht liefern kann, oder will? Liegt es immer am Versorger, der z.B. einen über dem Durchschnitt liegenden hohen Bedarf, bei nur wenigen eigenen Stoma-Patienten, nicht im Rahmen seiner Mischkalkulation ausgleichen kann. Sollte die Möglichkeit geprüft werden, ob nicht ein anderer Vertragspartner, seiner Krankenkasse, diese Lieferung übernimmt? Sollte das auch nicht klappen, kann man notfalls auch seine Kasse wechseln.

Eine Anmerkung zu Wechsel der Krankenkasse

Waren früher noch Betroffene, mit einer chronischen Krankheit, und/oder Behinderung bei den Kassen äußerst ungeliebt, hat sich das seitdem Inkrafttreten des Gesundheitsfonds positiv geändert. Denn den Kassen fließt für sie, aus eben diesem großen Gesundheitstopf, deutlich mehr zu, als für ihre gesunden Mitglieder. Die Krankenkassen dürfen auch einen Antrag auf Mitgliedschaft nicht einfach ablehnen. Gut, dass deren Kapazitäten schon einmal kurzfristig überfordert sein können, so geschehen im Mai 2011, als wegen der Insolvenz der City BKK, alleine in Berlin knapp 80.000 Kassenpatienten, und das waren vorwiegend ältere Menschen, die Schwierigkeiten hatten, eine neue Krankenkasse zu finden, war nur eine kurzzeitige Ausnahme, und sollte keinen abschrecken.

Denn wir sind Kunden unserer Krankenkasse, und wenn wir nicht mit der Leistung unserer Kasse, oder mit der Leistung ihrer Vertragspartner zufrieden sind, steht es uns frei, die Krankenkasse zu wechseln. Der Gesetzgeber hat diese Möglichkeit ausdrücklich geschaffen. Es entstehen uns auch keine Nachteile dabei, denn die Kosten für notwendige Behandlungen, Medikamente, Hilfsmittel etc. werden von allen Krankenkassen übernommen.