Therapie aus vielen Bausteinen!

und Ruhe im Darm?

Trotz einer intensiven Forschung: Bleiben Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa bis heute leider nicht heilbar. Daher ist es umso wichtiger, dass die Erkrankungen frühzeitig erkannt und dann effektiv behandelt werden können. Es erhöht sich dadurch die Chance, dass die Erkrankung milder verläuft und es sogar u.U. für eine lange Zeit zu einer Ruhepause („der Remission“) kommt. Eben weil die Erkrankungen unterschiedlich verlaufen, es ist ja auch nicht jeder Mensch gleich, daher sollte jeder Betroffenen eine auf ihn abgestimmte Therapie erhalten, die auch mögliche Begleiterkrankungen mit einschließt.

In vielen Fällen setzen Ärzte auf die folgenden Therapiebausteine:

Entzündung vor Ort hemmen
Die Sogenannten 5-ASA-Präparate (auch 5-Aminosalicylsäure) dienen der Entzündungshemmung vor Ort im Darm und werden bei Schüben mit leichter bis mäßiger Aktivität verwendet. Sie gibt es in der Darreichungsform von Tabletten, Pellets, Zäpfchen, Schäumen oder als Einläufe. Eine nur auf den Enddarm beschränkte Erkrankung wird bevorzugt mit Zäpfchen, und/oder Einläufen bzw. Schäumen behandelt.

Schnelle Hilfe bei schweren Schüben
Die Glukokortikoide zählen zu den Kortikosteroiden und wirken stark entzündungshemmend. Sie werden bzw. kommen bei schweren Schüben oder bei Nichtansprechung auf 5-ASA-Präparaten zum Einsatz. Die häufigsten Wirkstoffe sind Prednisolon, Prednison oder Budesonid. Diese Medikamente wirken i.d.Regel meistens sehr schnell. Aber es können allerdings bei einer längeren Einnahme Nebenwirkungen auftreten. Daher ist diese Substanzen nicht für eine Langzeittherapie geeignet.

Immunsystem langfristig in Schach halten
Je nachdem, wie stark bei einem Betroffenen ausgeprägt ist, wird einem der Arzt Medikamente verordnen, die das Immunsystem, in Schach halten, sogenannte Immunsuppressiva. Sie können der Fehlfunktion des Immunsystems entgegenwirken, indem die Entzündungen lindern und damit den zerstörenden Prozess verlangsamen können. Sie werden entweder als Tablette, Spritze oder durch eine Infusion verabreicht.

Hinweis
Seit einiger Zeit kommen auch biotechnologisch hergestellte Immunsuppressiva zum Einsatz, die sogenanntenBiologika oder auch Biosimilars„.
Dazu zählen u.a. auch die „TNF-a-Blocker, die zielgerichtet in das Entzündungsgeschehen eingreifen und im bestenfalls die Erkrankung sogar stoppen können.

Biologika und Biosimilars
Biologika werden biotechnologisch hergestellt und wirken gezielt auf die chronisch-entzündlichen Erkrankungen im Körper. Sie bestehen aus Eiweißverbindungen, die im Körper u.a. den Botenstoff TNF-a blockieren. Diese TNF-a-Blocker gibt es auch als sogenannte Biosimilars. Diese werden wiederum genauso hergestellt wie die Biologika und sind vergleichbar wirksam und sicher wie die Originale.

Operative Behandlung
In schweren Fällen kann es zu Stenosen“ (Verengungen), Fisteln (unnatürliche, entzündliche Gänge in der Darmwand) oder Abzessen (umkapselte Eiteransammlungen) im Darm kommen. Diese Komplikationen sollten bzw. müssen meist operativ behandelt werden. Die Entstehung/Entwicklung von Fisteln oder Abzessen sowie dann notwendige Operation können durch eine effektive medikamentöse Therapie oftmals verhindert oder auch aufgehalten werden.

Therapie-Bausteine
5-ASA-Präparate
Glukokortikoide
Immunsuppressiva (z.B. Azathioprin)
Biotechnologisch hergestellte Immunsuppressive („Biologika“ bzw. „Biosimilars“)
Operation bei schweren Fällen

Der Extra-Tipp „Ernährung“
Bei akuten Schüben führen Durchfälle und Appetitlosigkeit dazu, dass der Körper viel Flüssigkeit und Nährstoffe verliert. Daher ist besonders wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie auf die Aufnahme von genügend Vitaminen und Mineralstoffen zu achten. Oftmals zeigt es erst die Erfahrung, welche Lebensmittel wann am ehesten vertragen werden oder erst während eines Schubes Beschwerden auslösen. Testet es mit kleinen Mengen, welche Nahrungsmittel ihr vertragt. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist wichtig, aber ganz individuell. In einigen Fällen kann eine Ernährungstherapie sinnvoll sein. Hilfreiche Tipps findet ihr u.a. auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de)