Wenn DHL & Co. mal wieder streikt – kann ich dann mit der Zustellung der Stoma-Versorgung rechnen?
Streiken Brief- und Paketboten von Post und DHL mal wieder unbefristet. Die Lieferungen in den Verteilzentren stapeln sich, wer dann nur noch sehr wenig Stoma-Versorgungsmaterial in der Rückhand hat, der bekommt bei dieser Meldung, Angstperlen auf seine Stirn. Was, wenn nun gerade mein Paket liegen bleibt, und tagelang auf seine Zustellung wartet? Wer seine Hilfsmittel-Verordnung vorab an seinen Versorger gesendet hat, muss mit erheblichen Verzögerungen bei der Zustellung rechnen. Denn viele Stomaträger erhalten ihre Stomaversorgung per Paket-Lieferung. Das ist gerade bei den großen Homecare-Unternehmen mit sehr vielen Stomaträgern (Kunden) wie z.B. bei Coloplast Homecare, NomaMed und PubliCare der Fall. Da ist diese Versand-Art Standard.
Jedes dieser Unternehmen arbeitet dabei meist mit nur einem Paket-Dienst zusammen, und das ist größtenteils mit der DHL. Im letzten Streik bei Post und DHL blieben aber mehr Pakete liegen und wurden erst mit deutlicher Verspätung ausgeliefert. Es sollten aber laut Angaben der Post aber 80 % aller Sendungen die Empfänger noch pünktlich erreicht haben. Nach einer *Stichprobe des NDR kamen aber 60 von 100 Briefen zu spät und gerade mal 38 von 100 Briefen, waren nach 3 Werktagen am Ziel und damit wohlwollend pünktlich. Dabei verspricht die Post bei Briefen sogar eine Zustellung binnen eines Werktages!
Und so ein Streik kann uns (Stomaträger) gleich doppelt treffen. Bleibt das Paket mit der Stomaversorgung liegen, oder kommt erst Tage später zu uns, dann kann es mit der Not-Reserve sehr knapp werden oder gar gänzlich schon zu spät sein. Und mal ehrlich, schon einige Tage ohne Beutel am Bauch … das kann sich niemand so wirklich vorstellen. Wer seine Verordnung (Rezept), vor dem Versand einsenden muss, kann sich bei einem Streik, nicht sicher sein, dass es überhaupt ankommt.
Hier sind einige Tipps, damit eure Versorgung im erneuten Streikfall bei Post und DHL dennoch rechtzeitig ankommt!
Paket-Zustellung durch DHL?
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Fragt bei eurem Homecare-Unternehmen nach, ob mit einer Verzögerung bei der Lieferung gerechnet werden muss. Auf der sicheren Seite seid ihr, wenn euer Versorger nicht über DHL liefern lässt bzw. einen zweiten Paket-Dienst in der Rückhand hat. Bei Siewa weiß ich es, dass Sie noch mit Trans-O-Flex die Stomaversorgung ausliefern, dadurch hatte ich keine Verzögerungen während des Streiks gehabt.
- Hat der Versorger seinen Firmensitz zufällig in deiner Wohnortnähe, kannst du auch die Stomaversorgung persönlich dort abholen.
- Bestell deine Stomaversorgung einfach früher als sonst. Du solltest von deiner Versorgung, die du zu Hause hast, noch mindestens für 2 Wochen Material zum Wechseln haben.
- Da es vor allem die Zustellung zu einem nach Hause betrifft, die sich im Streikfall verzögert, empfiehlt *hier die DHL die Zustellung an eine Packstation oder in eine Post-Filiale vor Ort
Bedenkt bitte: Dass eine Änderung der Liefer-Anschrift, vorher mit eurem Versorger abgesprochen werden sollte.
Einsendung der Verordnungen!
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Fragt einfach eure Stomatherapeutin vom Versorger, ob Sie die Verordnung (Rezept) bei euch abholen kann, wenn Sie in der Nähe ist.
- Oftmals ist es auch möglich, dass Verordnungen (Rezepte) per FAX oder E-Mail vorab an den Versorger geschickt werden können. Fragt auch freundlich nach, ob dadurch euer Paket schon früher zu euch versendet werden kann.
Hinweis: Wer seine Verordnung (Rezept) statt mit der Post, durch eine andere Brief-Zustellfirma zustellen lassen möchte, sollte dabei bedenken, dass diese selbst auf die Post zurückgreifen, wenn Sie keine eigenen Zusteller vor Ort haben. Da nicht alle Brief-Dienstleister ein flächendeckendes Netz an Zustellern haben wie die Post.
Quelle des verwendeten Bilds: Wenn die Post und DHL mal wieder streikt. © Foto: Rike / pixelio.de