Lexikon

SHG Stoma~Selbsthilfe Braunschweig

 

Willkommen in unserem Index

 

In unserem Index findet ihr einige Begriffe nicht aus der Krebs-Medizin, verständlich erklärt und alphabetisch angeordnet. Der Index wird ständig aktualisiert und erweitert.

 

[A]

  • Adipositas: (lateinsich für „adeps“ fett), Fettleibigkeit, krankhaftes Übergewicht
  • Akut: (lateinisch für „akutus“ spitz, scharf), Vordringlich, dringend, in diesem Moment
  • Ambulant: (latinisch „ambulare“ umhergehen, spazieren gehen). Nach einer ambulanten Behandlung kan der Patient/Patientin kurz Zeit danach oder unmittelbar nach Beendigung wieder nach Hause gehen. Man also nicht stationär aufgenommen
  • Anämie: (aus dem griechischen von „an“ für Verneinung und „haima“: das Blut) , Blutarmut
  • Anamnese: (aus dem griechischen „anámnẽsis“ Erinnerung) Ergebnis der ärztlichen Erstuntersuchung. Dabei erfragt der Arzt/ die Ärztin u.a. Beschwerden, frühere oder aktuelle Erkrankungen und Lebensgewohnheiten
  • Antibiotika: (aus dem griechischen „anti“ gegen, „bios“ das Leben; Mehrzahl von Antibiotikum) Einer Gruppe von Medikamenten, die Baktierien abtöten
  • Anus praeter: Enterostoma (griech. ἕντερον énteron, „Darm“, στὁμα stoma „Mund“ oder „Öffnung“, auch künstlicher Darmausgang, Kunstafter, Bauchafter, Anus praeternaturalis, Kurzform Anus praeter (Abkürzung AP) = „außernatürlicher After“, umgangssprachlich auch Seitenausgang) ist eine chirurgisch herbeigeführte Öffnung eines Darmteils durch die Bauchwand, die der Ausleitung der Ausscheidungen dient
  • Antiemetika: (aus dem griechischen „anti“ gegen und „emesi“ Erbrechen) sind Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen verhindern und unterdrücken sollen
  • Arterie: (aus dem griechischen „arteria“) Vom Herzen wegführende Schlagader
  • Arthritis: Eine entzündliche Gelenkerkrankung
  • Ataxia teleangiectatica: (auch als: Louis-Bar-Syndrom bekannt) Die Ataxia Teleangiectatica ist eine seltene Erberkrankung, die eine Störung der Bewegungsabläufe verursacht. Sie beruht auf einer genetischen Störung und hat ein hundertfach höheres Krebsrisiko. Zu den frühen Symptomen zählen Schwierigkeiten beim Gehen (Ataxie) und andere neurologische Affälligkeiten, die bereits im Kleinkindalter auftreten. Weitere Anzeichen sind Erweiterungen der Gefäße im Augenweiß und ander Nase. Meist entwickeln die Patienten eine Abwehrschwäche gegen Infektionserkrankungen, da vor allem Zellen des Immunsystems betroffen sind. Hinzu kommt das gehäufte Auftreten von verschiedenen Formen des Blutkrebses.
  • Atrophie: Rückbildung eines Organs oder Gewebes, z.B. eine Verdünnung der Haut
  • 5- Aminosalicylsäure (5-ASA, Mesalazin): Eine chemische Substanz mit entzündungshemmender und wundheilungsfördernder Wirkung. Aufgrund der guten Verträglichkeit wird Mesalazin insbesondere bei der Colitis ulcerosa zur akuten Behandlung und auch längerfristig zur Remissionserhaltung angewandt
  • Amyloidose: Ist eine Eiweiß-Ablagerungserkrankung. Das abgelagerte Amyloid stört dadurch die Funktion und Ernährung von Zellen und Organen
  • Azathioprin: Ein Medikament aus der Gruppe der Immunsuppressiva für eine längerfristige Behandlung des Morbus Crohn

[B]

  • Bestrahlung: Bestrahlung (Radiotherapie) beschäftigt sich mit der medizinischen Anwendung von ionisierender Strahlung (z.B. Röntgenstrahlung) auf den Körper, um Krankheiten zu heilen oder deren Fortschreiten zu verzögern
  • Bildgebende Verfahren: Die Bildliche Darstellung von Körperregionen mit Hilfe von verschiedener phsykalischer Techniken. Dazu gehören Schallwellen (Ultraschall/ Sonographie), ionisierende Strahlen (Röntgen, Computertomographie, auch Szintigraphie und Positronenemissionstomographie (PET)) und Magnetfelder (Magnetresonanztomographie)
  • Bilirubin: (lateinisch für „bilis“ Galle und „ruber“ rot) Ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs, der in der Leber entsteht
  • Biopsie: (aus dem griechischen „bios“ das Leben und „opsis“ sehen) Gewebeproben. Bei der Biopsoe wird zur Abklärung eines Tumorverdachts Gewebeproben entnommen, damit es unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht werden kann
  • BSG (Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit): Sinkgeschwindigkeit der Blutkörperchen in ungerinnbar gemachtem Blut (Hinweis auf mögliche Entzündungen)
  • Budesonid: Ist ein Wirkstoff mit entzündungshemmenden Eigenschaften (ähnlich dem Cortison), aber deutlich reduzierter Nebenwirkungsrate

[C]

  • Chemotherapie: Eine Behandlung von Krankheiten oder Infektionen durch Medikamente. Umgangssprachlich ist meist die Behandlung von Krebs damit gemeint. Die Chemotherapie verwendete Stoffe, die möglichst gezielt bestimmte krankheits-verursachende Zellen schädigen, indem sie diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen
  • Calprotectin: Ist ein Eiweßstoff aus weißen Blutzellen. Ist ein Marker und dient als Nachweis im Stuhl für Darmentzündungen
  • Cholangitis: Eine Entzündung der Gallenwege
  • Cholestase: ( aus dem griechischen „ chole“ Galle und „statos“ stillstehend) Stau der Gallenflüssigkeit
  • Colitis ulcerosa: Sie ist neben Morbus Crohn die häufigste chronisch entzündliche Darmkrankheit. Bezogen auf den Verdauungstrakt befällt sie ausschließlich den Dickdarm (Kolon). Die Krankheit beginnt normalerweise in dessen letztem Abschnitt, dem Mastdarm (Rektum). Von dort kann sie sich kontinuierlich weiter ausbreiten. Man spricht von einer „Proktitis“, wenn nur der Mastdarm befallen ist. Eine „Proktosigmoiditis“ liegt vor, wenn die Colitis ulcerosa bis ins Sigma reicht, einem weiter oben gelegenen Dickdarmabschnitt. Eine „linksseitige Colitis“ dringt weiter in den Dickdarm vor, bis zur linken Krümmung (linke Flexur). Dehnt sich die Krankheit auf den gesamten Dickdarm aus, bezeichnet man das als „Pancolitis“. Bei der Colitis ulcerosa entzündet sich die Darmschleimhaut, was dort zu Geschwüre (Ulzerationen) führt. Die Krankheit verläuft wie Morbus Crohn in Schüben. Das heißt, es gibt Phasen, in denen Betroffene überhaupt keine Symptome verspüren und durch die Erkrankung nicht beeinträchtigt werden. Diese Phasen können Monate andauern, manchmal sogar Jahre
  • Chronisch: ( aus dem griechischen „chronos“ die Zeit) Situation oder eine Krankheit, die längere Zeit vorhanden ist und andauert
  • „Cortison“: Ein umgangssprachlicher Sammelbegriff für eine bestimmte Medikamentengruppe (Glukokortikoide), die vom Nebenmierenrindenhormon abgeleitet ist undb ei Morbus Crohn bei hoher Krankheitsaktivität eingesetzt wird und entzündungshemmend wirkt
  • Colostoma: Als Colostoma bezeichnet man einen künstlichen Darmausgang (Anus praeter) des Dickdarms(Colon). Die chirurgische Anlage eines Colostomas wird als Colostomie bezeichnet
  • Computertomographie (CT): (griechische „tomos“ Schnitt und „graphien“ malen, schreiben) Bei der Computertomographie wird der untersuchte Bereich aus verschiedenen Richtungen geröngt. Dafür kreist eine Röntgenröhre um den Patienten herum, der währenddessen auf einer Untersuchungsliege liegt. Diese Untersuchung ist schmerzlos aber mit einer geringen Strahlenbelastung vewrbunden. Ein Computer verarbeitet die Unformationen, die hierbei entstehen und erzeugt ein räumliches Bild vom untersuchten Gewebe. Im Regelfall werden dabei jodhaltige Kontrastmittel eingesetzt, die die Aussagefähigkeit der Methode erhöhen
  • Crohn: Burril B. Crohn (*13. Juni 1884 – †29. Juli 1983), bei einer Gewebeuntersuchung nach Operationen bei Colitis ulcerosa entdeckte er die Ileitis regionalis oder Ileitis terminalis heute als  Morbus Crohn bekannt. Das Krankheitsbild wurde bereits aber 1904 vom polnischen Chirurgen Antoni Leśniowski (*1867 – †1940) beschrieben. Nach seiner Zweitbeschreibung im Jahr 1932 erlangte Crohn damit weltweite Bekanntheit
  • CRP: C-reaktives Protein: Ein Entzündungsmarker im Blut

[D]

  • Darmkrebs: Als Darmkrebs bezeichnet man alle bösartigen (malignen) Tumoren des Darmes. Die kolorektalen Karzinome machen dabei mehr als 95 % der bösartigen Darmtumoren aus. Darmkrebs ist in Deutschland bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung, an der mehr als sechs Prozent aller Deutschen im Laufe ihres Lebens erkranken.
  • Darmpolypen: Darmpolypen sind makroskopisch sichtbare, meist gestielte Ausstülpungen der Mukosa (Darm-Schleimhaut)
  • Darmlumen: Hohlraum des Darms, in dem der Darminhalt transportiert wird und die Nährstoffe an den Körper abgegeben werden
  • Depression: (lateinisch von „deprimere“: Von einer Depression spricht man, wenn bestimmte Beschwerden wie z.B. gedrückte Stimmung, Antriebsmangel, Ermüdbarkeit und Interessenlosigkeit mindestens 2 Wochen lang andauern. Hat ein Arzt/ eine Ärztin oder ein Psychotherapeut/ eine Psychotherapeutin eine Deprsiion festgestellt, kann sie mit Medikamenten oder mit einer Psychotherapie häufig erfolgreich behandelt werden. Ausführliche Information zum Thema Depression findet Ihr in der „Patienten Leitlinie Depression“, im Internet unter: www.versorgungsleitlinien.de/depression
  • Diabetes Mellitus: (aus dem griechischen „diadainein“ hindurchfließen und aus dem lateinischen „mellitus“ honigsüß) Zuckerkrankheit. Diabetes mellitus bezeichnet eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen. Sie sind gekennzeichnet durch eine Erhöhung des Blutzuckers. Man unterscheidet verschiedene Diabetesformen. Die häufigsten sind der Typ-1-Diabetes und der Typ-2-Diabetes. Entsteht die Diabetes als Floge einer Pankreaserkrankung (Bauchspeicheldrüsenerkrankungen) und/oder Bauchspeicheldrüsenoperation, handelt es sich um eine weitere spezielle Form, den sogenannten pankreopriven Diabetes mellitus (Typ-3-c). Bei einer Diabetes-Erkrankung besteht das Risiko für schwere Begleit- und Folgeerkrankungen. Teil einer erfolgreichen Diabetes-Behandlung ist auch die Umstellung der Ernährung. Es gibt viele Schulungsangebote für Diabetiker, in denen alltägspraktische Fertigkeiten für den Umgang mit Diabetes vermittelt werden. Diese Schulungen werden von den meisten Krankenkassen bezahlt. Worauf Ihr bei einer Schulung achten solltet, erfahrt Ihr auch in einem Informationsblatt der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung: *www.patienten-information.de/diabetes
  • Diagnose: (aus dem griechischen „diagnosi“ Durchforschung) Durch das sogenannte Untersuchen, Abwägen und Einschätzen aller Krankheitsanzeichen schließt der Arzt/ die Ärztin auf das Vorhandensein und die besondere Ausprägung einer Krankheit
  • Dickdarm: (lat. Intestinum crassum) ist der letzte Teil des Verdauungstraktes beim Menschen und bei vielen Tieren. Er ist der Teil des Darms, der nach dem Dünndarm beginnt und am Anus endet. Seine wesentliche Funktion liegt im Transport und in der Speicherung des Stuhls. Der Dickdarm entzieht dem Stuhl Wasser und dickt ihn dadurch ein. Durch seine Fähigkeit, Natrium-, Kalium- und Chlorid-Ionen aufzunehmen oder auszuscheiden, ist er an der Feinregulation des Elektrolyt-Haushaltes beteiligt. Die Darmflora ist vor allem im Dickdarm zu finden. Erkrankungen des Dickdarms sind beim Menschen häufig: die akute Appendizitis ist ein gängiges Krankheitsbild der Chirurgie und Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsdiagnosen.
  • Divertikulitis: Ist eine Erkrankung des Dickdarmes, bei der sich in Ausstülpungen der Schleimhaut Divertikel eine Entzündung bildet. Das gehäufte Vorkommen solcher Ausstülpungen heißt Divertikulose und stellt die Vorstufe der Divertikulitis dar. Am häufigsten, das heißt in 95 Prozent der Fälle, ist das Colon sigmoideum betroffen (Sigmadivertikulitis – auch als „Linksseiten-Appendizitis“ bezeichnet). In einem Prozent kann eine Divertikulitis im Colon transversum und in je zwei Prozent im Caecum und im Colon ascendens auftreten. In der Regel handelt es sich bei den Sigmadivertikeln um sogenannte Pseudodivertikel, d. h. die Darmschleimhaut stülpt sich durch Lücken der muskulären Wand durch

[E]

  • Endokrin: (griechischen) Nach innen abgebend
  • Endokrine Drüse: Eine endokrine Drüse ist eine Drüse, die ihre Stoffe direkt ins Blut, in die Lymphe oder ins Gewebe abgibt. Da dies vor allem die Hormondrüsen betrifft, benutzt man die Begriffe „endokrine“ und „hormondrüse“ gleichbedeutend. Die Gesamtheit der Hormondrüsen wird auch als endokrines System genannt
  • Endoskopischer Ultraschall (EUS): aus dem griechischen „édon“ innen und „skopein“ beobachten), auch: Endosonographie (lateinisch „sonus“ Schall und aus dem griechischen „graphein“ malen, schreiben) Beim endoskopischen Ultraschall wird ein winziger Ultraschallkopf über einen Schlauch in den Magen oder Darm eingeführt. Mit Hilfe der Schallenwellen werden Bilder der inneren Organe erzeugt
  • Entrale Ernährung: (aus dem griechischen „enteron“: Darm) Eine Form der künstlichen Ernährung, bei der über eine Sonde Nährstoffe direkt in den Darm gegeben werden. Diese Sonde kann durch die Nase eingeführt oder über einen Schnitt in der Bauchdecke in den Darm eingebracht werden
  • Enterostoma: Aus dem (griech. ἕντερον énteron, „Darm“, στὁμα stoma „Mund“ oder „Öffnung“, auch künstlicher Darmausgang, Kunstafter, Bauchafter, Anus praeternaturalis, Kurzform Anus praeter (Abkürzung AP) = „außernatürlicher After“, umgangssprachlich auch Seitenausgang) ist eine chirurgisch herbeigeführte Öffnung eines Darmteils durch die Bauchwand, die der Ausleitung der Ausscheidungen dient
  • Enzym: (aus dem griechischen „en“ in und „zyme“ Hefe) Stoffe, meist Eiweiße, die für eine biochemische Reaktion notwendig sind, aber selbst bei dieser Reaktion nicht verändert werden
  • Embolie: Ein Gefäßverschluss durch ausgeschwemmten Blutpfropf aus einem anderen Gefäß, z.b. bei einer Lungenembolie durch einen Blutpfropf aus den Beinvenen
  • Exokrin: (griechisch) Nach außen abgebend
  • Exokrine Drüse: Einige Drüsen im Körper geben die von ihnen produzierten Substanzen über einen Ausführungsgang in andere Organe oder an die Haut ab (im Gegesatz zu den endokrinen Drüsen, die ihre Substanzen direkt ins Blut abgeben). Die Bauchspeicheldrüse arbeitet sowohl exokrin (Verdauungssäfte werden in den Magen abgegeben) als auch endokrin (Hormone werden in Blut abgegeben)
  • Episkleritis: Eine Entzündung des Bindegewebes zwischen der Lederhaut und der Bindehaut des Auges
  • Erythozyten: (aus dem griechischen „erythrós“ rot und „kythos“ Gefäß, Zelle) Rote Blutzellen
  • Erythema nodosum: Eine akut entzündliche Hauterkrankung des Unterhautfettgewebes

[F]

  • Fistelbildung: (lateinisch „ fistula“ Röhre) Röhrenförmiger Gang zwischen Körperhöhlen und äußere oder innerer Körperoberfläche
  • FAMMM Syndrom: Das familiäre atypische multiple Muttermal und Melanom (FAMM)- Syndrom ist eine erbliche Hauterkrankung, die durch das gehäufte Auftreten von Muttermalen und bösartigen Hauttumoren (Melanome) gekennzeichnet ist. Betroffene haben ein deutlich erhöhtes Risiko, auch an anderen Krebsarten zu erkranken, u.a. an Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Fanconi-Anämie: Die Fanconi-Anämie ist eine sehr seltene Erbkrankheit, die nach dem schweizer Kinderarzt Guido Fanconi bennat wurd. Zu ihren typischen Merkmalen können gehören: angeborene Fehlbildungen (beispielsweis Daumen, Unterarme, Nieren, Speiseröhre, Hüfftenm Ohren, Herz), kleine Statur, kleiner Kopfumfang, Rückbildung des Knochenmarks und Pigmentstörungen der Haut. Betroffene haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken, vor allem an Leukämie und an Krebserkrankungen der Schleimhäute
  • FAP: Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) ist eine Erbkrankheit, die den Darm befällt. Dort bilden sich Polypen. Wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, kann das zu Darmkrebs führen. FAP-Betroffene haben ein erhöhtes Risiko an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken
  • Fatigue: (französischen: Müdigkeit, Erschöpfung) Ausgelöst durch die Erkankung selbst oder durch eine Strahlen- oder Chemotherapie kann es zu Zuständen dauerhafter Erschöpfung, Abgeschlagenheit und Überforderung kommen

[G]

  • Gamma-Knife: genaue Form der >Strahlentherapie, die Tumoren durch die Bestrahlung „ausschneiden“ soll. Dabei sind über dem Kopf des Patienten haubenförmige Kollimatoren angebracht, deren Strahlen sich in einem Zentrum, dem Isozentrum, schneiden. An diesem Schnittpunkt führt die Bestrahlung zu einer räumlich eng begrenzten Vernichtung von Gewebe. Die Behandlung wird in einer Sitzung durchgeführt. Die Therapie kommt bei kleinen, tief liegenden Prozessen in Frage, wie auch das sogenannte X-Knife. Ausgedehnte Tumoren können jedoch nicht behandelt werden
  • Ganzkörperbestrahlung: besonders intensive Strahlenbehnadlung; wird unter bestimmten Voraussetzungen zur Vorbereitung einer > Knochmarktransplantation eingesetzt
  • Gastrointestinaltrakt: Der größte Teil des Verdauungstrakts ist der „Magen-Darm-Trakt“, der auch als „Gastrointestinaltrakt“ (aus dem griech. „gaster“ Magen und lat. „intestinum“ Darm) oder seltener als Magen-Darm-Kanal bezeichnet wird. Mit den Begriffen Verdauungstrakt oder Verdauungskanal (lat. „Canalis alimentarius“) werden die Organe zusammengefasst, die der Aufnahme, der Zerkleinerung und dem Weitertransport der Nahrung dienen, um diese letztlich zu verdauen und die darin enthaltenen Nährstoffe für den Körper verwertbar zu machen. Der Verdauungstrakt besteht aus der Mundhöhle, dem Pharynx (Rachen), der Speiseröhre, dem Magen und dem Darm
  • Gastroskopie: Betrachtung der Magenschleimhaut durch einen biegsamen Schlauch > Endoskopie
  • Genetisch: (aus demn griechischen „geneá“ Abstammung sowie „génesis“ Ursprung) Erblich, durch die Gene bedingt
  • Glioblastom: häufigster und bösartigster Tumor des Gehirns; wird in der Regel opiert und anschließend bestrahlt
  • Gliom: von Stützzellen des Gehirns ausgehende Tumoren, die nach ihrem Ursprungszelltyp > Astrozytom, > Obligodendrogliom oder > Ependymom genannt werden. Die bösartigste Form der Gliome ist das > Glioblastom
  • Glukagon: (aus dem griechischen „glykos“ süß) Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es dient der Erhöhung des Blutzuckerspiegels und ist damit das Gegenstück zum Insulin
  • Gradierung: hier; Einteilung der Gehirtumoren nach ihrer Gutartigkeit oder Bösartigkeit. Diese Erfolgt nach einem Schema der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Es sieht vier Grade vor, wobei Grad I einem sehr gutartigen und Grad IV einem sehr bösartigen Tumor entspricht
  • Grading: Die Bösartigkeit von Tumoren wird beurteilt nach Bewertungskriterieren wie Ähnlichkeit der Tumorzellen mit Zellen des Organs, aus dem der Tumor hervorgewht, oder der Zellteilungsrate im Tumor
  • Granulozyten: Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die eine große Bedeutung für die eigentliche Infektionsabwehr haben
  • Gray (Gy): Maßeinheit für die Bestrahlungsdosis, benannt nach Louis Gray, Physiker in Condou; 1Gy = 100 rad (engl. „radiation absorbed dose“ = Strahlung absorbierte Dosis)
  • Granulome: Gewebe reagiert u.a. auf entzündliche Prozesse mit typischer  knötchenartiger Neubildung

[H]

  • Hämatogen: auf dem Blutweg
  • Hämatologie: Lehre von den Bluterkrankungen
  • Hämocculttest: Test, um im Stuhl verborgenes, nicht sichtbares Blut nachzuweisen
  • Hämochromatose: Eisenspeicherkrankheit; erhöhte Aufnahme und Ablagerung von Eisen in Gewebe und Organen, führt später zu > Leberzirrhose
  • Hämoglobin: roter Farbstoff in den roten Blutkörperchen, der u.a. für den Transport bzw. die Bindung von Sauerstoff zuständig ist
  • Hereditäres Mammakarzinom: Medizinischer Fachbegriff für eine erbliche Brustkrebserkrankung: „hereditär“ bedeutet erblich, „Mammakarzinom“ heißt Brustkrebs. Wer davon betroffen ist, hat auch ein erhöhtes Risiko, an Pankreaskrebs(= Bauchspeicheldrüsenkrebs) zu erkranken
  • Hereditäres Ovarialkarzinom: Medizinischer Fachbegriff für eine erbliche Krebserkrankung der Eierstöcke: „Ovarialkarzinom“ bedeutet „Eierstockkrebs“ Das hereditäre Ovarialkarzinom ist ein Risikofaktor für die Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Hippel-Lindau Syndrom: Ist eine erbliche Tumorerkrankung, bei der zunächst gutartige, geschwulstartige Gewebeveränderungen im Bereich der Augennetzhaut, des Kleinhirns und des Rückenmarks auftreten. In der Folge können auch innere Organe (Niere, Bauchspeicheldrüse) betroffen sein. Diese Geschwulste können unbehandelt zu bösartigen Tumoren ausarten. Benannt ist die Krankheit nach dem deutschen Augenarzt Eugen von Hippel und dem schwedischen Pathologen Arvid Lindau, die zuerst wesentliche Symptome der Erkrankung beschrieben
  • Histologie/ histologisch: Wissenschaft und Lehre vom Feinbau biologischer Gewebe. Ein hauchfeiner und speziell angefertigter Gewebeschnitt wird unter dem Mikroskop betrachtet und lässt sich daraufhin beurteilen, ob eine gutartige oder bösartige Gewebewucherung (Tumor) vorliegt. Gegebenenfalls gibt er auch Hinweise auf den Entstehungsort des Tumors.
  • HNPCC: Das hereditäre non-polypöse Coloncarzinom (HNPCC) oder auch Lynch-Syndrom ist eine erblicher Form des Darmkrebs ohne Polyposis, das heißt, ohne Auftreten von vielen Polypen im Darm. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken
  • Home Care: englischer Begriff für Betreuung zu Hause. Im Deutschen wird er oft im gleichen Sinn verwendet. Allerdings werden mit diesem Begriff verschiedene häusliche Versorgungselemente beschrieben, z.B. „Home Care Berlin“ mit palliativmedizinisch tätigen Ärzten im ambulanten Bereich. Aber auch Firmen verwenden den Begriff etwa für Ernährungs- und Infusionsprogramme für die häusliche Versorgung
  • Hormone: Botenstoffe des Körpers, die in spezialisierten Zellen und Gewebe hergestellt werden; sie erreichen ihren Wirkort entweder auf dem Blutweg (hämatogen) oder auf dem Lymphweg (Lymphogen)
  • Hormonrezeptoren: Empfangszellen auf den Tumorzellen, die auf Hormone reagieren. Die Bestimmung von Hormonrezeptoren ist z.B. bei Brustkrebs bedeutsam, wen nes darum geht, über die unterstützende (adjuvante) oder lindernde (palliative) Therapie zu entscheiden. Die sogenannten rezeptorpositiven Fälle werden im Hinblick auf den Verlauf der Erkrankung günstiger eingeschätzt als die rezeptornegativen Tumoren. Bei den rezeptorpositiven Frauen haben außerdem hormontherapeutische (endokrine) Maßnahmen mehr Aussicht auf Erfolg
  • Hormontherapie: Behandlung, bei der man sich zunutzen macht, das bestimmte Tumorzellen hormonabhängig sind und man ihnen die „Nahrung“ entziehen kann. Dabei wird entweder die Bildung des entsprechenden Hormons unterbunden oder die Empfangzellen auf den Tumorzellen (Rezeptoren), die das Vorhandensein von Hormonen registrieren, werden blockiert
  • Hospiz: aus dem lateinischen von „hospitium“ = Gastfreundschaft, Gast. Im Mittelalter bekannt wurden Hospize für Pilger an gefährlichen Wegpassegn (z.B. an Alpenübergängen). Um 1900 eröffneten die Sisters of Charity in Dublin und London Hospize für arme, chronisch Kranke und Sterbende. Im Hospiz St. Joseph, London, arbeitete nach dem 2. Weltkrieg eine englische Sozialarbeiterin, Krankenschwester und Ärztin, Dr.C.Saunders. Sie kombinierte die dort praktizierte christliche Fürsorge mit den Erkenntnissen der modernen Medizin, insbesondere der Schmerzforschung, und eröffnete 1967 das St. Christopher´s Hospice mit dem von ihr geprägten neuen Hospiz-Konzept, um umfassend auf die speziellen Bedürfnisse Schwerkranker und Sterbender eingehen zu können. > Tageshospiz
  • Hyperkalzämie: zu hoher Kalziumspiegel im Blut; diese Komplikation lässt sich durch eine Therapie mit > Bisphosphonaten gut beheben
  • Hyperthermie: (aus dem griechischen „hyper“ über, oberhalb „thermos“ warm) Überwärmung. In der Medizin bezeichnet man damit eine Behandlung, bei der die Gewebetemperatur künstlich erhöht wird. Durch eine Erwärmung auf über 42°C sollen Krebszellen geschwächt oder abgetötet werden. Derzeit haben die Experten aber keine ausreichend gesicherten Nachweise über die Wirksamkeit dieses Verfahrens gefunden
  • Hypophyse: Hirnanhangdrüse, die ein übergeordnetes Zentrum für die Hormonproduktion im Körper darstellt
  • Hypöphysenadenom: Ein Tumor der Hirnanhangdrüse; gutartige Tumoren, die operativ, medikamentös oder seltener strahlentherapeutisch behandelt werden

[I]

  • Ileitis terminalis: Entzündung des Endbereichs des Dünndarms; andere Bezeichnung für regionalen Morbus Crohn
  • Ileostoma: Künstlicher Darmausgang des Unteren Dünndarms in der Bauchdecke; nach Entfernung oder bei einer schweren Erkrankung (Rektumkarzinom, Darmkrebs) des Dickdarms
  • Ileum: Der letzte Teil des Dünndarms
  • Immunsuppressiva: Eine Medikamentengruppe, die das Immunsystem hemmt und so überschießende Immunreaktionen und Entzündungen, aber auch die natürliche Abwehrreaktionen vermindert
  • Immunsystem: Das komplexe System der Wirbeltiere, um körperfremde Substanzen abzuwehren
  • Immuntherapie: Eine Behandlungsmethode, bei der mit verschiedenen Medikamenten die körpereigene Abwehr gestützt wird. Die Immuntherapie von Tumorerkrankungen setzt solche Zellen oder Botenstoffe im Organismus ein, die sich im Dienste der körpereigenen Abwehr befinden. Unter bestimmten Bedienungen kann eine Abwehrreaktion gegen das Geschwulstgewebe erzielt werden.
  • Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT): Eine moderne bestrahlungstechnik. Die IMRT ermöglicht eine exakte Anpassung der Dosisverteilung an das Zielvolumen mit bestmöglicher Schonung der Risikoorgane. So können u.a. Nebenwirkungen der Behandlung reduziert werden. Die IMRT-Technik erlaubt es auch , Tumore mit höherer Dosis zu bestrahlen und steigert damit die Heilungschancen der Therapie ohne Steigerung der Nebenwirkungen
  • Indikation: Grund für eine medizinische Maßnahme wie etwa eine Untersuchung, Operation oder Verordnung eines Arzneimittels
  • Indukationstherapie: Chemotherapie bei sichtbarem Tumor
  • Infektion: wenn Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Pilze in den Körper eindringen und sich vermehren
  • Infektionsabwehr: Abwehrkräfte des Organismus gegen eine Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze. Zur Infektionsabwehr gehören die unverletzte Haut mit ihrem Säuremantel und der natürlichen Keimbesiedlung, die Schleimhaut deren Flüssigkeit (Sekret) Stoffe enthält, die Erreger abtöten können, sowie das > spezifische und > unspezifische Abwehrsystem
  • Infiltrieren: Eindringen, einsickern
  • Infusion: größere Flüssigkeitsmengen, (Nährlösungen, Medikamente) werden dem Organismus meist tröpfchenweise über eine Vene zugeführt
  • Injektion: Arzneimittel werden durch eine Spritze in den Körper eingebracht; z.B. unter die Haut (subkutan, s.c.) oder in eine Vene (intravenös, i.v.)
  • Interferone: Botenstoffe, mit denen sich die körpereigenen Abwehrzellen untereinander verständigen. Diese können heute künstl. hergestellt werden und finden Anwendung bei der Behandlung verschiedener Krebsarten
  • Interstitiell: (lat. interstitium= Zwischenraum) im Zwischengewebe liegend
  • Intervall: Zeitraum zwischen zwei Ereignissen (beispielsweise der Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Schmerzmittelgaben)
  • Interoperativ: währende der Operation; auch interoperative Strahlentherapie
  • Intravesikale Chemotherapie: Eine Sonderform der > Chemotherapie, bei der Medikamente durch ein dünnes Röhrchen direkt in die Blase eingeführt werden und dort eine Zeit lang bleiben
  • Invasiv: Bei Eingriffen: in Organe oder Gewebe eindringend; bei Tumoren: in das umgebende Bindegewebe wuchernd, hineinwachsend
  • Irdozyklitis: Eine Augenentzündung der Iris und des Zillarkörpers ( mittlere Augenhaut)
  • Ikterus: Gelbsucht, Gelbfärbung der Haut und der Bindehaut des Auges; entsteht, wenn die Gallenflüssigkeit nicht in den Zwölffingerdarm abfließen kann

[K]

Demnächst Fortgesetzt

 

 

 

 

 

 

 

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