Der Wind dreht sich für Stomaträger

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Der Wind dreht sich für Stomaträger, kommen jetzt dunkle Zeiten auf uns zu?

Autor: C.G · 01.juni 2016

Denn als erste Krankenkasse hat die KKH (Kaufmännische Krankenkassen Hannover) eine Ausschreibung der Stomaversorgung, ihrer Versicherten im April 2016 gestartet. Zu massiven Einschränkungen kam es in anderen Bereichen bereits schon, sei es in der Qualität, oder dem Service. Hierbei wird unser Wahlrecht auf eklatante Weise untergraben, in dem vorgeschrieben wird, welcher Versorger uns exklusiv weiterhin beliefern darf, und oftmals müssen Betroffene auch Abstriche in der Qualität ihrer Hilfsmittel hinnehmen. Kommt das jetzt auch auf uns Beutelträger/-innen mit unserer Stoma-Versorgung zu, drohen uns die gleichen harten Einschnitte? Es gewinnt Derjenige und erhält somit das exklusive Recht, uns, die Versicherten zu versorgen, der das billigste Angebot gemacht hat, das ist halt der Nachteil, wenn man das Ausschreiben lässt. Dadurch wird den bei der KKH-Versicherten Stomaträgern, in Zukunft vorgeschrieben, von welchem Versorger sie nun exklusiv ihre Stoma-Artikel bekommen. Das Ungerechte daran ist, dass maximal nur noch 3 Anbieter zur Auswahl stehen, in anderen Regionen sogar nur noch Einer.

Seit der Verabschiedung des *GKV- Wettbewerbsstärkungsgesetz kurz (GKV-WSG), im Zuge der Gesundheitsreform im Jahre 2007 durch die GROKO (große Koalition), haben die Kassen die Möglichkeit bekommen, in einzelnen Bereichen die Versorgung über eine Ausschreibung zu vergeben. Vorher rechneten die Leistungserbringer (=Versorger) zu Festbeträgen bei den Krankenkassen ab. Die heute üblichen Monatspauschalen, setzten sich danach in der Stomaversorgung durch. Von diesen Ausschreibungen blieben die Stomaträger/-innen bisher verschont. Nun ist es aber zur Realität geworden, nach unzähligen Gerüchten, Anfang des Jahres, die KKH vergibt jetzt exklusiv als erste Kasse, die Versorgung ihrer Versicherten. Welche Auswirkungen die Ausschreibungen auch für uns Stomaträger haben, soll am Beispiel der Inkontinenz- Versorgung aufgezeigt werden.

Schlechte Erfahrungen

Zu den zum Verbrauch bestimmten Hilfsmittlen gehören neben der Stomaversorgung, auch die Vorlagen und Inkontinenz- Hosen. Dadurch, dass die Monatspauschalen für diesen Bereich ausgeschrieben wurden, sind diese Pauschalen extrem gesunken. Bei einer schweren Harn- Inkontinenz, mit unkontrolliertem Urin-Verlust, wurden auf Grundlage der Festbeträge 85€ für 90 saugstarke Vorlagen pro Monat gezahlt, so liegt jetzt diese Pauschale, bei einigen Kassen heute, gerade mal bei nicht mal ganz 17€, stellenweisen sogar noch weiter drunter. Das macht bzw. ist eine Reduzierung innerhalb weniger Jahre um fette 80%. Übertragen wir das jetzt mal auf einen Stomaträger, mit einer Kolostomie, so würde das so aussehen, dass bei einem Bedarf von 90 geschlossen Beuteln (monatlich) und 10 Basisplatten, statt wie bisher über Festbeträge erstatteten 241,60€, nur noch ein Pauschalbetrag, gerade mal von 48,32€, durch die Kassen übernommen wird. Es liegt dabei auf der Hand, dass hierbei extreme Einschnitte zu erwarten sind. Zurzeit liegen in der Stoma- Versorgung die Pauschalen round about bei ca. 200€. Damit werden nicht nur die gelieferten Stoma- Artikel, auch die Logistikkosten, die ambulante Betreuung durch die Stomatherapeuten/-innen, mit verrechnet.

Die Folgen

Sollte das Modell der Ausschreibung der KKH von Erfolg gekrönt sein, laufen wir Gefahr, dass andere Kassen auf den gleichen Zug aufspringen werden. Als Folge wäre mit extremen Einschränkungen, in der ambulanten Betreuung und Versorgung, durch Stomatherapeuten zu rechnen. Abstriche sind hierbei noch vertretbar, ohne die Qualität und Auswahl der Hilfsmittel einzuschränken. Fallen die Pauschalen aber auf das Niveau, wie in der Inkontinenz- Versorgung, so wird sich das deutlich spürbar in der Qualität der Stomaversorgungs- Artikel auswirken.

Mir persönlich ist es schleierhaft und unverständlich, wie in Zeiten von Inklusion, dass Einsparziel der Kassen auf Kosten und Rücken der Betroffenen ausgetragen wird, die massive Einschränkungen in der Lebensqualität hinnehmen müssen, wenn die Hilfsmittelverordnung nicht zuverlässig ist. Das trifft besonders auch für die Stoma- Versorgung zu. Wie dann der Alltag aussieht, wenn meine/ unsere Stoma- Beutel nicht mal mehr bis zum Monatsende reichen, oder diese nicht zuverlässig am Bauch haften, oder immer zu stinken, das mag ich mir nicht vorstellen wollen und ausmalen.

Wir bleiben an der Sache dran und Informieren bei neuen Ergebnissen. Solange können wir *hier zusammen drüber diskutieren und überlegen, wie man das verhindern könnte.

Aktuelle Lage der Hilfsmittel-Versorgung und unsere Forderung!

Logo der Stoma~Selbsthilfe Braunschweig

 

 

Zur aktuellen Situation  in der Hilfsmittel-Versorgung von Stomaträgern/-innen, und unsere Forderung!

Auf Grund der schlechten Erfahrungen in der Inkontinenz-Versorgung, und der seit April 2016 laufenden Ausschreibung, der KKH, zur Stoma-Versorgung, sehen wir, die Stoma-Selbsthilfe Braunschweig „die Kängurufreunde“, die gute und qualitative Hilfsmittel- Versorgung von Stomaträgern ebenfalls in Gefahr. Wir sind einer Meinung mit der Einschätzung des Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Herrn Laumann, dass in den Ausschreibungs- Verfahren der Krankenkassen, der Qualitäts- Aspekt in der Versorgung zu kurz gekommen ist, und von Seiten des Gesetzgebers nachgebessert werden muss.

 

Daher haben wir, die Stoma~Selbsthilfe Braunschweig „die Kängurufreunde“, zur Unterstützung der aktuellen Diskussion folgende Forderungen:

Von der Hilfsmittel-Ausschreibung sind jetzt auch die ca. 160.000 Menschen mit künstlichem Darmausgang (Stoma) betroffen. Leider hatten die Bemühungen des Patientenbeauftragten, Herrn Laumann, des Petitions- Ausschusses, und auch der angekündigte Gesetzesentwurf des Gesundheitsministeriums, in den vergangenen Monaten nicht zufolge, dass die Krankenkassen nicht von der bisherigen Praxis absehen, die im Rahmen von Ausschreibungen alleine dem günstigsten Anbieter den Zuschlag zu geben. Es führte, im Gegenteil dazu, dass mit der Kaufmännischen Krankenkasse KKH als Krankenkasse eine Ausschreibung in einem weiteren kritischen Versorgungsbereich durchführt, in der Hilfsmittel-Versorgung von Stoma-Patienten.

Ohne hochwertige Hilfsmittel ist keine Teilhabe möglich!

Durch eine Erhebung der Barmer/GEK leben geschätzt ca. 160.000 Menschen in Deutschland, mit einem „künstlichen Darmausgang“ (Stoma). Das Stoma ist eine chirurgisch hergestellte Öffnung, diese bewusst herbei geführte Körperbehinderung, die nach Möglichkeit schlimmeres verhindern soll. Oftmals ist das Stoma auch ein Lebensretter, beispielsweise für Darmkrebs-Patienten, die so geheilt werden können, aber für eine gewisse Zeit, oder oftmals auch für den Rest Ihres Lebens, mit einer noch immer sehr tabuisierten Behinderung leben müssen.

Die Hilfsmittel zur Stoma-Versorgung  gehören, wie die Inkontinenz- Hilfe, zu den zum Verbrauch bestimmten Hilfsmitteln. Die Stoma-Beutel ( auch Ausstreifbeutel genannt), mit der die unkontrolliert austretenden Körperausscheidungen, aus einer Körperöffnung im Bauch  aufgefangen werden, sind für alle davon betroffenen Patienten, unentbehrliche alltägliche Begleiter, ohne die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Arbeit unmöglich ist, es alle Lebensbereiche betrifft. Dass ein Stoma heute überhaupt eine Therapie- Option ist, verdanken wir der  qualitativ sehr guten Hilfsmittel.

 

In der Versorgungs-Qualität ist ein massiver Einbruch vorhersehbar

Unsere Befürchtung besteht darin, dass andere Krankenkassen diesem Beispiel der KKH folgen werden, und Ihrerseits, die heute üblichen Monatspauschalen, zu Lasten der Versorgungsqualität deutlich absenken werden. Dabei ist eine vergleichbare Entwicklung, wie in der Inkontinenz-Versorgung vorprogrammiert:

  • eine Beschneidung in der Wahl der Leistungserbringer,
  • eine aufzahlungsfreie Versorgung nur noch mit Hilfsmitteln, die der Minimal-Anforderung genügen, und dadurch eine Teilhabe nur noch unzureichend gewährleistet ist.

In Gefahr: Die ambulante Betreuung

Ein weiteres Problem für Stomaträger/-innen, ist ein zu erwartender Einbruch, in der ambulanten Betreuung, durch Stomatherapeuten/-innen. Die Betreuung von Stoma-Patienten geht über die individuelle Anpassung, und die reine Anleitung in der Nutzung der Hilfsmittel,  weit hinaus. Denn jeder Mensch ist anders, so ist auch jeder Bauch anders, so ist auch jedes Stoma individuell. Mit der selbständigen Anpassung der Hilfsmittelversorgung, an veränderte Körperbedingungen (beispielsweise bei  Zu- oder Abnahme), bei auftretenden Komplikationen (etwa bei Hautentzündungen durch Kontakt mit den Ausscheidungen, u.a.,) sind die Stoma- Patienten oft überfordert. In diesen Fällen ist eine qualifizierte, ambulante Betreuung notwendig. Diese wird heute vorwiegend, und im Rahmen der Stoma- Versorgung, durch Sanitätshäuser und HomeCare-Unternehmen sichergestellt. Die Alternativen bzw. die ambulanten Anlaufstellen, z.B. Stoma- Sprechstunden in Kliniken, bilden hier die Ausnahme, und bieten aber keine flächendeckende Unterstützung.

Daher fordern wir, die Stoma~Selbsthilfe Braunschweig „die Kängurufreunde“, den Gesetzgeber dazu auf, das folgende Punkte zu berücksichtigen sind:

  • regelmäßige und verpflichtende Aktualisierung des Hilfsmittelverzeichnis unter Einbeziehung der fortlaufenden Weiterentwicklung und Verbesserung der verfügbaren Hilfsmittel,
  • die Aufnahme mit einer  Abgabe der Hilfsmittel zur Stomaversorgung verbundenen Dienstleistung im Hilfsmittelverzeichnis, die den tatsächlichen Bedarf der Patienten beinhaltet,
  • die aufzahlungsfreie Hilfsmittel- Versorgung, die es jedem Stoma- Patienten ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen,
  • die Wahlfreiheit zwischen allen am Markt verfügbaren Hilfsmitteln zur Stoma-Versorgung in der Form, dass Nischen-Produkte, die besonders schwierige Versorgungs- Situationen abdecken, nicht ausgeschlossen werden,
  • eine transparente, sowie aktive Information der Krankenkassen, gegenüber ihren Versicherten über den gesetzlich zugesicherten, und darüber hinaus mit den Vertragspartnern vereinbarten Leistungsanspruch,
  • die verpflichtende Kontrolle der Versorgungsqualität, durch die Krankenkassen, mittels Patientenbefragungen, sowie die Veröffentlichung der Befragungs- Ergebnisse.

 

Hierzu liegt dem Spitzenverband der Krankenkassen seit gut zwei Jahren ein konkreter Vorschlag der Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz, Wunde e.V, (FgSKW) vor, der auf eine Umsetzung bzw. Anwendung wartet.

 

Gez. Die Gruppenleitung der Stoma~Selbsthilfe Braunschweig und Ihre Mitglieder,

Braunschweig, den 31. Mai 2016

 

Aktuelle Lage in der Hilfsmittel-Versorgung und unsere Forderung! (Stand Juni 2016 abgeschlossen)

Forderung für eine bessere Hilfsmittelversorgung

Patientenbeauftragte fordert eine bessere Hilfsmittelversorgung

 

 „Bei der Versorgung mit einigen Hilfsmitteln läuft derzeit mächtig was schief“ dass stellt Karl-Josef Laumann in seinem aktuellen Positionspapier fest. Darin  bemängelt er u.a., dass das Hilfsmittelverzeichnis für Inkontinenz-Hilfsmittel zuletzt vor rund 23 Jahre aktualisiert wurde. Auch für die Hilfsmittel zur Stomaversorgung ist eine Aktualisierung des Verzeichnis schon längst überfällig.

 

Hr.Laumann

 

Im Februar berichtete das ARD-Magazin Plusminus darüber, wie Betroffene um ihre angemessene Versorgung mit Inkontinenz-Hilfsmittel derzeit kämpfen müssen. Denn die Qualität der von den Kassen übernommenen Windel-Versorgungen hat über die Jahre stetig abgenommen zum Unmut der Versicherten. Dabei besteht für Betroffene ein Anspruch auf eine ausreichende und zweckmäßige Hilfsmittel-Versorgung. Ist dieser begründete Anspruch selbst dann noch erfüllt, wenn man ständig im Nassen sitzt oder sogar Gefahr besteht nicht mehr gesellschaftsfähig zu sein, weil man es ständig riecht?

Schuld daran ist, einzig und allein das Preis-Dumping der Krankenkassen, die oftmals weniger als 17 € im Monat für Inkontinenz-Hilfsmittel zahlen. Ist die Qualität dann auch nicht ausreichend, muss aus eigener Tasche drauf gezahlt, um eine höherwertige Versorgung zu bekommen die auch dicht hält. Oder schlimmer noch, man muss sich mit der Kasse auf eine Diskussion einlassen, um für eine bessere Hilfsmittelversorgung zu kämpfen.

 

„[…] die Versicherten haben einen klaren gesetzlichen Anspruch auf Hilfsmittel, die qualitativ und quantitativ dem aktuellen Stand der Medizin entsprechen – und zwar ohne Aufzahlung“, stellt Karl-Josef Laumann in seinem Positionspapier fest. So sieht er auch darin  eine der Ursachen für die Fehlentwicklung in der Ausschreibung von Hilfsmittelverträgen. Denn, den Zuschlag erhält derjenige Versorger mit dem günstigsten Preisangebot. Andere Kriterien wie Qualität, individueller Bedarf und zuverlässige Lieferung spielen nur eine untergeordnete Rolle. Das soll jetzt geändert werden.

Weiterhin bemängelte Laumann die Aktualität des Hilfsmittelverzeichnisses. Das Verzeichnis listet alle medizinischen Hilfsmittel auf, die von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden und auch die damit verbundenen Qualitätsanforderungen beschreibt. Für Inkontinenz-Hilfsmittel wurden letztmalig, vor knapp 23 Jahren diese Anforderungen aktualisiert. Folglich fordert der Patientenbeauftragte jetzt, die regelmäßige Fortschreibung des Hilfsmittelverzeichnisses, zu der schon heute, der GKV-Spitzenverband eigentlich gesetzlich verpflichtet ist.

 

Das hat auch Signalwirkung für Stomaträger/-innen

Das Positionspapier ist daher auch ein Signal an die Versorgung von Stomaträgern. Da auch hier die Ausschreibung der Hilfsmittelverträge immer wieder Diskussionsthema ist. Betrachtet man hier die Folgen der Ausschreibungen für Inkontinenz-Betroffene, ist es nach wie vor richtig, von Ausschreibungen für die Versorgung von Stomaträgern  abzusehen und diese nicht  gänzlich Billiganbietern zu überlassen.

Selbst hier liegt die letzte Fortschreibung des Hilfsmittelverzeichnis für Hilfsmittel zur Stomaversorgung schon sehr lang zurück, damit entspricht das Verzeichnis  nicht mehr dem aktuellen medizinischen Stand und das in allen Punkten. Kriterien für eine gute Stoma-Versorgung, die an anderer Stelle schon länger Übereinstimmen, werden im Hilfsmittelverzeichnis bisher nicht berücksichtigt. So z.B.die prominente Stomaanlage und das Markieren der Stoma-Position vor der Operation.

Wegen der aktuellen Kritik hat der GKV-Spitzenverband für Inkontinenz-Hilfsmittel bereits einen ersten überarbeiteten  Entwurf für das Hilfsmittelverzeichnis vorgelegt. Es ist bleibt zu wünschen, dass das auch bald für Stoma-Hilfsmittel der Fall ist.

 

Positionspapier Hilfsmittelversorgung (aus Mai 2016 abgeschlossen)

Sticky: Datenschutz Eule von NAKOS

Sticky: Datenschutz Eule von NAKOS

Berliner Erklärung von NAKOS und der Selbsthilfe Kontakt- und Informations Stelle (SEKIS)

Zeichen setzen für mehr Datenschutz im Internet

Für die gemeinschaftliche Selbsthilfe im Internet ergeben sich besonders hohe Anforderungen an die Wahrung der Privatsphäre. Die Beteiligten müssen sich darauf verlassen können, Internetseiten der Selbsthilfe anonym besuchen zu können und auch in Selbsthilfeforen offen über ihre Situation zu berichten, ohne dass ihnen daraus Nachteile entstehen — weder aktuell, noch zukünftig.

Euer vertrauen ist uns Wichtig, daher könnt ihr euch sicher sein, das eure Daten hier absolut sicher sind und dass es auch in Zukunft so bleibt, das ist unser Versprechen.

Ambulantes Operieren (AOP)

Ambulantes Operieren (AOP)

Newsletter „MedTech ambulant“ zu Hernienoperationen

Die aktuelle Ausgabe von „MedTech ambulant“ erläutert Hernienoperationen im ambulanten Bereich sowie die Kostenübernahme von Herniennetzen durch die GKV. Außerdem werden zwei Hernienregister vorgestellt: Das Netzwerk Leistenbruch beinhaltet über 8.000 Datensätze von Patienten, die nach einem standardisierten OP-Verfahren ambulant operiert und nachkontrolliert wurden. Das Netzwerk ist mit Herniamed verbunden, welches über 260.000 Patientendaten (ambulant und stationär) verfügt. Die Auswertung des ambulanten Leistenhernienregisters zeigt sehr gute Ergebnisse für die in der Qualitätssicherungsinitiative angewendeten OP-Verfahren und Netze. Mehr auf: www.bvmed.de/medtech-ambulant (http://www.bvmed.de/download/medtech-ambulant-15-03-oktober-2015).

www.bvmed.de/de/bvmed/publikationen/bvmed-newsletter/bvmed-newsletter-41-15/newsletter-medtech-ambulant-zu-hernienoperationen

Das Euro WC-Schlüssel-Erlebnis..

Der Euro WC-Schlüssel Preis: €28,90

 

 Euo-Wc Schlüssel

 

Der Euro-WC-Schlüssel passt an Autobahntoiletten, an Toiletten vieler Städte in der Bundesrepublik, in Österreich, der Schweiz und bereits in einigen weiteren europäischen Ländern. Es wird darauf geachtet, dass der Euro-WC-Schlüssel nur an Behinderte ausgehändigt wird, die auf behindertengerechte Toiletten angewiesen sind.

Das sind: Schwergehbehinderte; Rollstuhlfahrer; Stomaträger; Blinde; Schwerbehinderte, die hilfsbedürftig sind und gegebenenfalls eine Hilfsperson brauchen; an Multipler Sklerose, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa erkrankte und Menschen mit chronischen Blasen- / Darmleiden. Auf jeden Fall erhaltet Ihr einen Euro-WC-Schlüssel, wenn ein GdB (Grad der Behinderung) von mindestens 70 und das Merkzeichen G im Schwerbehindertenausweis habt.

 

Weitere Informationen zum Schlüssel:

Der deutsche Schwerbehindertenausweis gilt als Berechtigung, wenn

• das Merkzeichen: aG, B, H, oder BL

• oder das Merkzeichen G und GdB 70 aufwärts, 80, 90 oder GdB 100 enthalten ist.

Der ärztliche Nachweis wird immer dann als ausreichend angesehen, wenn eine Behinderung nicht anders nachgewiesen werden kann. Dies gilt im Besonderen für Personen aus Ländern, die über kein vergleichbares Ausweissystem verfügen. Hier kann auch der europäische Parkausweis für Schwerbehinderte als Nachweis gelten. Der Euro-WC-Schlüssel kann auch per Post bestellt werden. Anschrift: CBF Darmstadt e.V. Pallaswiesenstr. 123a 64293 Darmstadt. Informationen wegen der Zusendung des Schwerbehindertenausweises an den CBF Darmstadt erhaltet Ihr während des Bestellvorgangs.

 

Bestellmöglichkeit:
Über die SHG einfach eine E-Mail an: *mail@stoma-selbsthilfe-bs[punkt]de schreiben.
*Achtung, diese Möglichkeit gibt es nur für Mitglieder der Selbsthilfegruppe.

Alle anderen benutzen die Bestellmöglichkeit über den CBF Darmstadt e.V.
Online-Bestellmöglichkeit: Euro-WC-Schlüssel

Wie fettiges Essen unserem Darm schadet

Tipps der Deutschen Krebshilfe im Darmkrebsmonat März München (elf) – Stark übergewichtige Menschen tragen ein doppelt so hohes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Doch was sind die Ursachen für diesen Zusammenhang? Münchner Wissenschaftler fanden nun heraus: Eine zu fettreiche Ernährung bringt die Darmflora aus ihrem sensiblen Gleichgewicht. Das lässt das Krebsrisiko ansteigen – auch bei Normalgewichtigen, wie die Forscher in der renommierten *Fachzeitschrift Nature berichteten. Die Deutsche Krebshilfe hat das wissenschaftliche Projekt mit 264.000 Euro gefördert.

 

 

 

 

 

 

 

Fettiges Essen schadet unserem Darm. © Foto: Klaus-Steves / pixelio.de

 

Pommes, Grillhahn, Bratwurst – Ob aus Zeitmangel oder schlicht aus Gewohnheit, immer häufiger greifen wir zu schnell verfügbarem und sehr fettigem Essen. Mit unseren Lebensgewohnheiten hat sich auch unser Essverhalten geändert. Gepaart mit mangelnder Bewegung kann dies zu Übergewicht führen. Ein zu hohes Körpergewicht geht einher mit einem erhöhten Risiko, an Krebs zu erkranken, insbesondere Darmkrebs. Epidemiologische Studien haben diesen Zusammenhang gezeigt.

Was die molekularen Ursachen für das erhöhte Krebsrisiko sind, war bislang unklar. Als Dr. Melek C. Arkan vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München und ihr Team im Labor dieser Frage auf den Grund gingen, warfen sie einen genauen Blick auf die Darmflora. „Unsere Darmflora ist ein System aus unterschiedlichen Mikroorganismen, zum Großteil Bakterien. Diese übernehmen sehr wichtige Funktionen, wie etwa die Nahrung zu verdauen, lebenswichtige Stoffe zu produzieren und Krankheitserreger abzuwehren“, erklärt Arkan. Als Bestandteil des Verdauungssystems reagiere die Darmflora ganz sensibel darauf, was wir essen.

„Eine besonders fettreiche Ernährung führt dazu, dass die Darmflora aus ihrem Gleichgewicht geworfen wird“, beschreibt Arkan die experimentellen Beobachtungen. Einige Bakterienstämme kommen dann vermehrt, andere wiederum in geringeren Mengen im Darm vor. Das Forscherteam beobachtete im Labor: Diese Veränderungen in der Darmflora spielen eine ganz entscheidende Rolle bei der ernährungsbedingten Entstehung von Darmkrebs – unabhängig vom Gewicht.

Bedeutet dies im Umkehrschluss, dass wir das Krebsrisiko senken können, indem wir das Gleichgewicht der Darmflora wiederherstellen? „Durch die Behandlung mit Butyrat – einem bakteriellen Endprodukt – konnten wir im Labor die bakterielle Zusammensetzung im Darm wieder angleichen“, schildert Arkan. „Und in der Tat haben wir beobachtet, dass dies vor der Krebsentstehung schützen kann.“

Unklar ist noch, ob die Laborergebnisse auch auf den Menschen zutreffen. Dies herauszufinden, ist nun das Ziel des Forscherteams. „Sollte dies der Fall sein, eröffnet sich uns die Möglichkeit, ganz gezielt individuelle Ernährungspläne zu erstellen“, betont Arkan. Besonders profitieren könnten davon Menschen, die durch andere Faktoren, wie etwa eine erbliche Vorbelastung oder Übergewicht ein ohnehin schon erhöhtes Risiko tragen.

„Wir müssen leider feststellen, dass immer mehr Menschen an Darmkrebs erkranken“, betont Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Hierbei spielt ganz offensichtlich die Ernährung mit eine Rolle. Je genauer wir daher die Ursachen für die Entstehung von Tumoren im Darm verstehen, umso besser können wir durch eine bewusste und gesunde Ernährung einer Erkrankung vorbeugen.“

*Publikation: Manon D. Schulz et.al. “High-fat-diet-mediated dysbiosis promotes intestinal carcinogenesis independently of obesity”, Nature (2014), doi: 10.1038/nature13398

Hintergrundinformation: Darmkrebsrisiko und Prävention
Darmkrebs (Kolonkarzinom) ist die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland. 36.000 Männer und 29.000 Frauen erkranken jedes Jahr neu daran (Robert Koch Institut 2013). Er umfasst Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolon), des Enddarms (Mastdarm/Rektum) und des Darmausgangs (Anus). Zu den Risikofaktoren gehören schwere chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und bestimmte Darmpolypen, die als Vorläufer von bösartigen Darmtumoren zu sehen sind. Auch die Lebensweise spielt eine Rolle: Eine ballaststoffarme, fett- und fleischreiche Ernährung, regelmäßiger Alkoholkonsum und wenig Bewegung erhöhen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

Quelle: Dr. med. Svenja Ludwig Pressestelle, Deutsche Krebshilfe e. V.

Kontakt:
Deutsche Krebshilfe e. V.,
Buschstraße 32,
53113 Bonn,
Deutschland, Nordrhein-Westfalen,
Dr. med. Svenja Ludwig,
Tel.: +49 (0) 228 / 72990-270
Fax: +49 (0) 228 / 72990-271,
eMail: ludwig(at)krebshilfe.de

Darmkrebs: Neue Op-Technik

Aus der Aktuelle Ausgabe der Apotheken Umschau 1. August 2015 A

Knapp 20 000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Enddarmkrebs. Da solch ein Tumor radikal entfernt werden muß, gelingt es nicht immer dabei, dass der Schließmuskel funktionsfähig erhalten bleibt.

Minimal-Invasiv: Enddarm-Tumore können schonender entfernt werden

Darmkrebs: Neue Op-Technik

Die „ Hybrid-Tamis TME “ -Methode, die gerade aktuelle von Chirugen der Uni Mainz getestet wird, könnte möglicherweise die Chance dafür verbessern, dass der Schließmuskel funktionsfähig erhalten bleibt. Mit dem minimal-invasiven Verfahren entfernen Chirurgen den Enddarmtumor Tumore vollständig: der Schließmuskel und dessen Funktion blieb bei allen bisher operierten Patienten dabei erhalten.

Quelle: www.unimedizin-mainz.de

Darmkrebsvorsorge – ein Appell, die Vorsorge zu nutzen

Duisburg: Ochtrop | Darmkrebsvorsorge – ein Appell, die Vorsorge zu nutzen, die zu Unrecht immer noch ein Schattendasein fristet.

Dank des Internets könne man sich vor einem Arztbesuch gut informieren  Das ist insofern sehr hilfreich, weil man so mehr über Vorbeugung, Therapie und Medikamentenverschreibung erfährt oder um es  zu verstehen.

Wenn es um Vorsorgeuntersuchungen geht, scheiden sich in der Medizin häufig die Geister. Was ist wirklich sinnvoll? Welche Untersuchungen verunsichern mehr als sie nutzen? Doch bei einem Check herrscht Einigkeit: bei der Darmkrebsvorsorge.

Quelle und weiter lesen hier—-> www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/aktionsmonat-maerz-bekaempfung-von-darmkrebs